AI Chefs

Die brillantesten Köche können Geschmackskombinationen vorschlagen, die gleichzeitig unerwartet und doch passend sind. Jetzt kann die KI-Technologie das auch. Neue Start-ups entstehen, um FMCG-Unternehmen und großen Restaurantketten zu helfen, die Anforderungen der Verbraucher zu erfüllen.

Es ist ein altbekanntes Problem: Wie kann man neue Lebensmittelprodukte auf den Markt bringen und garantieren, dass die Verbraucher sie lieben, sie kaufen und ihren Freunden davon erzählen? Die Marktforschung allein kann hier schon mal an ihre Grenzen stoßen. Erst einmal müssen Lebensmittelunternehmen die richtigen neuen Produkte zum Testen entwickeln.

KI als virtuelles Testwerkzeug

Es stellt sich die Frage: Warum ein Rezept an die Produktion weitergeben, wenn Ihre KI (basierend auf echten menschlichen Eingaben und Millionen von Datenpunkten) stattdessen eine bessere Geschmackskombination vorschlägt?

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Produktteams müssen mit den Anforderungen der Verbraucher Schritt halten. Und KI kann dabei helfen.

Mehr als nur menschliche Produktinnovation

Wir sind noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem die KI-Technologie komplette Rezepte und Produktspezifikationen schreibt, die garantiert massentauglich sind.

Vielmehr sind Produktinnovatoren bei ihren Anstrengungen nur einfach nicht mehr auf sich gestellt. Die Entwicklung neuer Produkte ist nicht länger eine rein menschliche Aktivität, die auf menschlicher Kreativität beruht.

Menschen arbeiten jetzt mit KI-Produkten von IBM, Spoonshot und Gastrograph.

Solche KI-Plattformen spucken zwar bislang keine fertigen Rezepte aus, aber sie bieten Folgendes:

  • Kulinarische Trends
  • Zusätzliche Zutaten, die probiert werden könnten
  • Geschmackskombinationen

Sie wollen wahrscheinlich wissen, wie das funktioniert. Das wollen wir auch – also haben wir etwas nachgeforscht…

So folgt dieser technologische Fortschritt realen Verbraucherpräferenzen

Wie kann KI die Vorlieben der Verbraucher vorhersagen? Wie generiert sie Ratschläge, die hilfreich und nicht bloß zufällig sind?

Die besten KI-Lebensmittelplattformen auf dem Markt schaffen das, indem sie Daten über echte menschliche Geschmacksvorlieben erfassen und speichern. Diese Plattformen bauen ihre eigenen Datenbanken auf; außerdem zahlen sie für den Zugriff auf Daten von anderen Anbietern, zum Beispiel:

  • Lebensmittelprodukte, die auf der ganzen Welt auf den Markt kommen
  • Jede bekannte Zutat und Geschmacksrichtung
  • Produkte, Rezepte und Zutaten, die am besten abschneiden
  • Kaufverhalten der Verbraucher bei Lebensmitteln
  • Qualitative und quantitative Marktforschung
  • Kundenfeedback anderer Lebensmittelunternehmen zu ihren eigenen Rezepten (die wiederum Produktinnovatoren verfolgt und in die KI-Plattform integriert werden)

Die besten KI-Plattformen für Lebensmittel verfügen also über Millionen von Datenpunkten zu Lebensmitteln und Lebensmittelpräferenzen.

Wenn man versteht, wo die Daten herkommen, wird es leichter sich vorzustellen, was KI mit diesen Daten alles erreichen kann. Lebensmittelunternehmen mit KI bemerken, dass neue Geschmackskombinationen vorgeschlagen werden, an die menschliche Innovatoren gar nicht gedacht hätten. Was aber noch viel wichtiger ist: Diese KI-Vorschläge performen in der Marktforschung und auf dem Markt selbst deutlich besser!

McCormick ist eine dieser Marken, die bei der Produktinnovation mehr und mehr auf KI vertrauen. Ihre Abo-Box enthält bereits mehrere KI-entwickelte Gewürzmischungen – und auch die neue „XO Sauce“ des Unternehmens basiert auf Vorschlägen seiner KI-Software.

Die 3 wichtigsten Möglichkeiten, wie KI die Lebensmittelindustrie unterstützt

Digitales Flavor Mapping und Pairing

Ehrlich gesagt: wenn man darüber nachdenkt, scheint die Vorstellung ein wenig verrrückt, keine digitale Datenbank mit Aromen, Zutaten und deren Kombinationsmöglichkeiten zu haben. Eine solche Datenbank sollte Bestandteil jedes Lebensmittelunternehmens zu sein.

Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft werden sich Lebensmittelinnovatoren nur schwer vorstellen können, wie sie jemals ohne eine solche Datenbank ein neues Produktrezept kreieren konnten.

Mit digitalen Flavor Maps und Kombinationsvorschlägen können Innovatoren ihre Rezepte interessanter gestalten und die Trends einbeziehen, die neue Ideen in überfüllten Regalen hervorstechen lassen.

Foodpairing ist ein solches Technologieunternehmen, das seinem wachsenden Kundenstamm, zu dem neben FMCG auch Restaurantköche gehören, sofortigen Zugriff auf KI-gestützte Vorschläge für Geschmackskombinationen gewährt.

Vorhersage von Geschmackstrends

KI kann Unternehmen auch dabei helfen, zu erkennen, wie ihre Produkte im Vergleich zu lokalen und globalen Lebensmitteltrends abschneiden, und herauszufinden, welche Defizite in ihren Produktlinien bestehen.

Was wird der neue Trend in den USA im Sommer 2021 sein? Folgt er japanischer Inspiration – oder doch eher chilenischer? Werden die Grillmeister im Sommer nach süßen und scharfen Saucen greifen, oder werden spritzige Zitrusaromen die Oberhand gewinnen?

KI kann diese Trends und die Reaktion der Verbraucher auf Produkte besser vorhersagen als Menschen. Denn ihre Berechnungen basieren nicht auf Mund-zu-Mund-Propaganda oder subjektiven Meinungen, sondern auf zahlreichen Datenquellen:

  • Historische Daten über frühere Trends (um zu sehen, welche Trends out sind und welche wahrscheinlich wiederkehren werden, natürlich mit einem Twist)
  • Geschmackstrends in Großstädten, angesagten Städten und guten Restaurants
  • Kaufverhalten der Verbraucher bei Lebensmitteln und Rohstoffen (um z.B. zu sehen, welche Kräuter oder Gemüse Hobbyköche kaufen)
  • Trends, über die in Food-Shows, -Blogs und -Magazinen berichtet wird

All diese Quellen und mehr können Lebensmittelunternehmen helfen, klügere Entscheidungen darüber zu treffen, welche Trends sie bedienen und welche sie vermeiden sollten.

Neue, unerwartete Produkte entwickeln

Am Ende des Tages geht es darum, neue Produkte zu entwickeln, die für wählerische Verbraucher etwas Neues, Unerwartetes darstellen.

Es reicht aber nicht aus, die Verbraucher nur zu überraschen. Sie müssen sie mit Geschmacksrichtungen überraschen, die ihnen gefallen. Das ist wohl der größte Vorteil, den die KI-Technologie bieten kann: nicht nur Innovation um ihrer selbst willen, sondern Innovation um der Verbraucherpräferenzen willen.

Weitere Vorteile des Einsatzes von KI für Lebensmittelinnovationen

Abgesehen davon, dass sie auf die richtigen Trends aufspringen und neue Produkte schaffen, die der Nachfrage des Marktes entsprechen, profitieren Lebensmittelunternehmen mit KI auch von anderen Vorteilen.

  • Sie können nicht nur die Entwicklung von Lebensmittelrezepten virtualisieren, sondern auch das Testen. Denn KI-entwickelte Kunden-Personas können digitale Rezepte schon vorab „testen“.
  • Zeitersparnis für menschliche Produktinnovatoren, um KI-entwickelten Rezepten noch mehr Wert zu verleihen.
  • Zugriff auf zusätzliche Datenquellen anderer Anbietern.
  • Finanzielle Vorteile, da keine Produkte mehr auf den Markt gebracht werden, die zum Scheitern verurteilt sind.
  • Verbesserung der Markenwahrnehmung, da man den Trends voraus ist.

Menschen Rezepte erstellen zu lassen und Prototypen zu entwickeln, die dann von anderen Menschen getestet werden, ist einfach nicht mehr die einzige Möglichkeit, Lebensmittelrezepte zu innovieren.

Wir sehen bereits heute, wie Top-Lebensmittelmarken und Restaurants KI zur Produktinnovation nutzen. Dieser Trend wird nur noch zunehmen.

2021-04-09T08:36:57+02:00Food & Compliance|
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