Effizientere Produktentwicklung in Zeiten von Ressourcenknappheit

Die Welt heilen und zu einem besseren Ort machen. Das war bereits 1992 die Vision des Ausnahmekünstlers Michael Jackson. Heute, über 25 Jahre später, scheint seine Botschaft dringender denn je. Nach etlichen Jahren verschwenderischen Ressourcenverbrauchs der Menschen sind die natürlichen Rohstoffe der Erde langsam aber sicher erschöpft. Vorausgesetzt, der Mensch und damit auch die Industrie ändern ihr Verhalten nicht, obwohl es genug Möglichkeiten zur Veränderung im Umgang mit den Ressourcen gäbe. Was steigende Kundenanforderungen und komplexe Produkte damit zu tun haben und warum effizientere Produktentwicklung mittels intelligenter Software eine Lösung sein kann, lesen Sie in diesem Beitrag.

Der Kredit von Mensch und Industrie

Dass auf der ganzen Welt Ressourcenknappheit herrscht, ist mittlerweile in den Köpfen der meisten Menschen angekommen. Auch, dass man sich besser schnell als langsam Alternativen ausdenken muss, ist kein Geheimnis. Die Rohstoffe der Erde sind endlich und so gut wie alle Branchen der Industrie sind betroffen. Der Südwestrundfunk beschrieb es vor kurzem so: Die Erde ist wie ein Bankkonto, von dem der Mensch mehr abhebt, als verfügbar ist. Verbraucht man die Ressourcen also schneller, als sie nachwachsen können, rutscht die Erde langsam ins Minus.

Die Experten des Global Footprint Network befassen sich in diesem Zusammenhang damit, den menschlichen Ressourcenverbrauch ganz genau zu beziffern: Rein rechnerisch lebte Deutschland und seine Industrie allein im Jahr 2017 ab April auf Pump, ab August 2017 sogar die ganze Welt. Würde alle Welt so leben wie Deutschland, bräuchte man eigentlich drei Erden, um unserer Erde genügend Zeit zum Nachwachsen ihrer Ressourcen zu geben. Die Menschen und ihre Industrien verbrauchen zu viel Energie, stoßen zu viel CO2 aus und nutzen weit mehr fossile Brennstoffe, Erze und Wasser als gut ist. Es ist ein industrielles Leben auf Kredit – und eine effizientere Produktentwicklung ist eng damit verbunden.

Steigende Anforderungen durch veränderte Ausgangssituationen

Vor allem in Hinblick auf die stetig wachsende Weltbevölkerung müssen die Menschen einen anderen Weg einschlagen, um auch künftigen Generationen ein Leben auf unserem Planeten zu ermöglichen. Für die in der Industrie tätigen Unternehmen bedeutet das ein Umdenken aller ihrer Prozesse. Nur wer es schafft, auf Dauer effizient und effektiv zu produzieren, kann in der Zukunft bestehen. Doch viele Unternehmen stehen in Bezug auf eine effizientere Produktentwicklung immer neuen Herausforderungen gegenüber. Gerade mit steigenden Kundenanforderungen und der wachsenden Komplexität von Produkten ist es für sie zunehmend schwerer, mit den vorhandenen Ressourcen die Zeit- und Budgetziele vieler Projekte und Produkte einzuhalten.

Um dem Wettbewerb standzuhalten und gleichzeitig die Bedürfnisse anspruchsvoller und umweltbewusster Kunden zu befriedigen, sind Unternehmen dazu gezwungen, ihre Produkte immer schneller auf den Markt zu bringen. Nur so können sie dem Wettbewerb einen Schritt voraus sein und den sich ständig wandelnden Anforderungen des Marktes genügen. Gleichzeitig entwickeln Produkte und ihre Inhaltsstoffe sich immer komplexer und auch die Forderung nach transparenten Produktinformationen nimmt zu. Das betrifft insbesondere auch die Produktentwicklung, die in Zeiten der Digitalisierung entscheidenden Veränderungen ausgesetzt ist. Eine effizientere Produktentwicklung zu erreichen ist hierbei die Quintessenz.

Verschwendung durch unnötige Prozesse

Geht es darum, im Hinblick auf die Verschwendung von Ressourcen umzudenken, fängt dieser Prozess bei einem ganz einfachen Punkt an: den Prozess- und Arbeitsschritten. Denn mit fortschreitender Digitalisierung steigt auch die Menge an Daten, mit denen ein Unternehmen konfrontiert ist und die es täglich im Blick behalten muss. Ihre Verwaltung ist eine Kernaufgabe von Unternehmen in der Industrie. Neben den Kundendaten, die besonders für die Kundenbindung und den langfristigen Erfolg von Bedeutung sind, stellen diese Daten die Grundlage des täglichen Arbeitens dar. Sie sind die Grundinformationen über unternehmerisch relevante Objekte und Abläufe, die über einen längeren Zeitraum gleich bleiben und damit eine feste Basis für die tägliche Arbeit bilden.

Setzt ein Unternehmen nun aber auf die manuelle Erfassung, Eingabe und Verwaltung dieser Daten, schafft es sich nicht nur eine große Angriffsfläche für Fehler, sondern auch unnötige Arbeit. Somit kostet die manuelle Datenverwaltung ein Unternehmen nur mehr Zeit und mehr Geld. Ein Wettbewerbsvorteil ist das kaum. Wer eine intelligente Firma erschaffen möchte, sollte sich deswegen lieber auf die perfekte Beherrschung komplexer Abläufe konzentrieren und sicherstellen, dass Daten jederzeit zur Analyse bereitstehen. Doch dafür gilt es, unnötige Arbeits- und Prozessschritte zu beseitigen. Der erste Schritt in Richtung effizientere Produktentwicklung ist damit getan. Zusätzlich in die Automatisierung von Prozessen zu investieren, schafft darüber hinaus eine erhebliche Kostensenkung.

Die Herausforderungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Während es früher rein aus logistischen Gründen fast nicht möglich war, Zutaten von weit her zu holen, beziehen Lebensmittelhersteller sie heute aus aller Welt. Zudem ist die Nachfrage nach Individualisierung groß und der Konkurrenzkampf stark. Produkte müssen immer schneller auf den Markt kommen und stetig neuen Anforderungen gerecht werden. Glutenunverträglichkeit, Laktoseintoleranz und vegetarische oder vegane Konsumenten stellen Hersteller vor diverse Herausforderungen, die diese erfüllen müssen, um nicht den Anschluss an den Wettbewerb zu verlieren. Vor allem auf die Entwicklungsabteilungen steigt deswegen der Druck, eine effizientere Produktentwicklung zu forcieren.

Eine Steigerung der Effizienz ist also absolut notwendig, um auf die Anforderungen des Marktes reagieren und der Konkurrenz standhalten zu können. Vor allem ein hohes Tempo und eine maximale Qualität der Produktentwicklung sind dabei ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Konkret bedeutet das für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, ihre eigenen Herstellungsprozesse zu optimieren und Lösungen für komplexe Abläufe zu finden. Und auch das Datenmanagement ist ein entscheidender Bestandteil für eine effizientere Produktentwicklung, sind doch alle Bereiche der Nahrungsmittelindustrie auf die jederzeitige Verfügbarkeit von Daten angewiesen.

Effizientere Produktentwicklung mittels Automatisierung

Um neue Märkte erschließen zu können und gleichzeitig Bestandskunden zu behalten, müssen Unternehmen auf diverse Daten zugreifen können. Nur so können sie flexibel auf alle Anforderungen reagieren. Viele Unternehmen setzen dabei schon auf Enterprise Resource Planning (ERP) Systeme, die allerdings nur bedingt über die nötigen Rohstoffspezifikationsdaten verfügen. An dieser Stelle ist eine Erweiterung der Datenbasis nötig – und eine Software zum Produktlebenszyklusmanagement (PLM) kann dabei helfen. Sie ist die Voraussetzung für eine effizientere Produktentwicklung, bietet sie doch entscheidende Vorteile. Eine PLM-Lösung unterstützt die schnelle Entwicklung von Produkten, optimiert bestehende Produktlinien, überwacht regulatorische Vorgaben und passt die Produkte an kundenspezifische oder regionale Rezepte an. Die softwaregestützte Arbeit ist dabei ein wichtiger Vorteil im Hinblick auf Rezeptentwicklung, Qualitätssicherung und damit auf intelligente Workflows.

Auch in Sachen Transparenz und Datenverfügbarkeit verspricht eine PLM-Software wichtige Wettbewerbsvorteile. Gesetzliche Anforderungen lassen sich durch regelmäßige Updates leicht einhalten, Daten sind per Knopfdruck verfügbar und lassen sich bei Bedarf im Global Data Synchronization Network (GDSN) veröffentlichen. Das macht ganze Unternehmen transparent und begünstigt die Verkürzung der Produktentwicklungen. Das wiederum ermöglicht eine Steigerung der gesamten Qualität von Produkten und Prozessen. Weiterhin sorgt ein standardisiertes Produktdatenmanagement für die Reduktion von Fehlerquellen und möglichen Verunreinigungen. Das förderte eine effizientere Produktentwicklung und steigert die Effizienz des gesamten Unternehmens.

Zukunftssicher durch PLM-Software

Je automatisierter also die Wertschöpfung abläuft, desto höher ist die Produktivität des Unternehmens. Die richtige PLM-Software hilft dabei, Automatismen zu etablieren, Prozesse zu verbessern und Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie flexibler zu machen. Und diese Flexibilität unterstützt sie dabei, besser auf die jeweiligen Anforderungen des Marktes reagieren und sich schnellstmöglich anpassen zu können – auch, wenn es zukünftig darum geht, mit neuen Rohstoffen und alternativen Energien zu arbeiten.

2019-07-10T10:55:45+02:00PLM|
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