Daten zur Lebensmittelsicherheit verwalten: LIMS in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Die Herstellung von Lebensmitteln und Getränken ist weltweit ein Thema. Natürlich ist es möglich, dass mehrere Produkte innerhalb einer Fabrik hergestellt werden, doch ihre Zutaten kommen meist von überall auf der Welt und auch die fertigen Produkte gehen in den globalen Verkauf. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine globale Lieferkette selbst die nötigen Parameter für Inspektionen, Qualitätskontrollen und Sicherheitsprotokolle vorgibt. Die Herausforderung für die Hersteller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie liegt dabei in der Erfüllung von jeglichen regulatorischen Anforderungen der Länder, in die sie ihre Produkte liefern. Das Management der Lebensmittelsicherheit und die Rückverfolgbarkeit von Produkten müssen deswegen bereits bei den Landwirten und Lieferanten der Zutaten beginnen. Fragen dazu, wie ein Produkt angebaut und wie Pestizide und Düngemittel genutzt wurden, sind dabei ebenso relevant, wie solche zu Ernte, Versand, Lagerung, Herstellung, Verpackung und am Ende auch Auslieferung an den Konsumenten.

Diese Zusammenstellung von Informationen nennt sich Managementplan zur Lebensmittelsicherheit. Zusätzlich zu den Forderungen von Geschäftspartnern, Gesetzgebern und Großhändlern müssen die produzierenden Gewerbe der Lebensmittel- und Getränkeindustrie auch die Nachfragen der Konsumenten im Blick behalten. Überall auf der Welt erwarten diese ein Angebot an Produkten, die bezahlbar, von gleichbleibend guter Qualität, sicher und unverfälscht sein sollen. Nachrichten über Lebensmittelrückrufe, Betrug und lebensmittelbedingte Erkrankungen lassen sich schnell auf Sozialen Medien teilen und weitläufig verbreiten. Das verunsichert auf der einen Seite die Konsumenten, auf der anderen schadet es den Herstellern der Branche.

Mit dem globalen Wachstum der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, steigender Globalisierung und immer besseren Technologien, gestaltet sich eine Investition in die Produktivität und Rückverfolgbarkeit von Herstellungsprozessen jedoch zunehmend kosteneffektiver, intelligenter und vor allem notwendiger. Das gilt vor allem in Bezug auf das Management der Lebensmittelsicherheit. Im weltweiten Vergleich gesehen, ist die Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Unternehmens abhängig von der Fähigkeit, qualitativ hochwertige Produkte, Rückverfolgbarkeit der Zutaten sowie transparente Daten in Echtzeit anzubieten – und das in allen Bereichen. Nur so lassen sich Lieferketten ganzheitlich als vertrauenswürdig etikettieren. Eine Herausforderung für die Branche. Doch es gibt eine gute Nachricht: Die Software des Laboratory Information Management System (LIMS) hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre so schnell entwickelt, dass sie jetzt spezialisierte und maßgeschneiderte Tools für die individuellen Bedürfnisse der Lebensmittel- und Getränkehersteller anbieten kann. Dabei ist das virtuelle Management aller Daten zur Lebensmittelsicherheit vom LIMS kompatibel mit den wichtigsten Sprachen, Regulierungen und Marktanforderungen der Welt.

Ein effektiver Managementplan zur Lebensmittelsicherheit konzentriert sich dabei mehr auf ein präventives Konzept als auf eine rückwirkende Reaktion auf Sicherheitslücken und Ausbrüche von lebensmittelbedingten Erkrankungen. Um schnellstmöglich reagieren und Verunreinigung rechtzeitig erkennen zu können, sind Rückverfolgbarkeit und Tests zur Qualitätssicherung an Schlüsselstellen der Produktion zwei Dinge, in die jeder Hersteller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie investieren sollte. Nur so ist es möglich, zukunftsfähig zu bleiben. Dabei ist es notwendig, alle Rohstoffe eines fertigen Produktes sowie alle Details zu ihrer Herkunft und Verarbeitung, zurückzuverfolgen. Diese Faktoren sind besonders wichtig, weil jede Region auf der Welt andere Testmethoden anwendet und mit unterschiedlichen Formen von Produktionsprozessen und Verunreinigungen zu tun hat.

Die Folge: Hersteller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sind dazu angehalten, eine signifikant große Menge an Daten zu allen Rohstoffen und den dazugehörigen Zertifikaten, wie beispielsweise zum Ursprungsland oder zur Authentizität, zu verwalten. Hinzu kommen weitere Testergebnisse sowie alle Daten zu Pflanzen, Produktionsprozessen und Endprodukten. Es ist eine massive Datenmenge. Kein Wunder also, dass etliche kleine und mittelgroße Unternehmen nur fragmentarisch mit der Datenverwaltung umgehen (können). Doch wer auf eine manuelle Bearbeitung setzt, kann sich nicht mit Datenbanken vernetzen und seine Informationen teilen. Zudem ist dieses Vorgehen meist kostenintensiv, ist es doch anfällig für Fehler, die sich nur mittels vieler Arbeitsstunden finden und beheben lassen.

Hinzu kommt, dass es auf diese Weise schwierig ist, Berichte für regulatorische Instanzen oder Geschäftspartner zu erstellen und sie diesen zu übermitteln. Außerdem gibt es keine Kontrolle über Änderungen von traditionellen Tools, wie beispielsweise Excel-Listen oder Logbüchern. Sind Daten nämlich nur auf Papier und nicht in einer digitalen Datenbank gespeichert, gibt es keine einheitliche Grundlage für Audits und eine Überprüfung fraglicher Daten gestaltet sich schwierig. Die Arbeit mit LIMS Systemen hingegen bietet eine Lösung für all diese Probleme an. Eine qualitativ hochwertige LIMS Software stellt sicher, dass die Hersteller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie bestens ausgerüstet sind, wenn ein Audit ansteht. So bietet LIMS von Anfang bis Ende eine komplett rückverfolgbare Abbildung des Managementplans zur Lebensmittelsicherheit sowie eine umfassende und sichere Lösung zur Verwaltung, Rückverfolgbarkeit und Überwachung eines Produktes – von der Farm bis auf den Esstisch.

Durch die schnelle Entwicklung der Technologie und durch den Input der zielgerichteten Industrie hilft LIMS den Herstellern der Lebensmittel- und Getränkebranche nicht nur dabei, ihre Ziele zur Compliance zu erreichen, sondern erleichtert ihnen auch die Kommunikation innerhalb ihres gesamten Unternehmens. Zudem stellt LIMS ihnen laborbetreffende Informationen zur Verfügung, die Einkäufern wichtige Einsichten in die Landschaft der Lieferanten gibt. Diese basieren auf finalen Produktspezifikationen, Beständigkeit und Preisgestaltung, und das mit Daten in Echtzeit. Qualitätssicherung und Verantwortliche der Lebensmittelsicherheit sind so besser in der Lage, abzuschätzen, wann sie Überprüfungen besser auslagern sollten, um ihre Ressourcen und ihre Profitabilität bestmöglich einzusetzen und effizienter zu arbeiten. Darüber hinaus beschleunigt LIMS jegliche Kommunikation. Sobald eine Prüfung abgeschlossen ist, lassen sich Berichte und Warnungen automatisch per E-Mail versenden und landen so auf den Mobiltelefonen der Verantwortlichen.

Bei der Erstellung eines Managementplans zur Lebensmittelsicherheit ist es besonders wichtig, eine kostengünstige Einhaltung von Compliance und allgemeinen Standards, wie beispielsweise Hazard Analysis and Critical Control Points (HACCP), zu berücksichtigen. Mit Gründung des Food Safety Modernization Act (FSMA), der innerhalb der USA mittlerweile ein Gesetz ist, wurde es für Hersteller der Branche zwingend, mit HACCP zu arbeiten. Nur so ist ihnen ein globaler Vertrieb möglich. Im Jahr 2015 hat auch China sein China Food Safety Law von 2009 aktualisiert, mit dem Ziel, härter gegen Produktfälschungen vorzugehen und die Rückverfolgbarkeit von Produkten zu verbessern. Denn gerade diese bedeuten eine Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit der Konsumenten. Und auch der Ruf der gesamten Industrie leidet unter Produktfälschungen. Auch die EU verschärfte 2014 ihre Richtlinien zur Lebensmittelsicherheit. Für Unternehmen und ihre Lieferanten, die direkt von der FDA FSMA oder ähnlichen internationalen Vorschriften betroffen sind, ist es besonders wichtig, nach GFSI-Standard (z.B. FSSC 22000, BRC) zertifiziert zu sein und so eine dauerhafte Compliance zu versichern.

Wichtig zu wissen, ist an dieser Stelle auch, dass die Einhaltung der Anforderungen von HACCP sehr arbeitsintensiv sein können – sofern man nicht bereits mit einem hoch integrierten, papierlosen System Arbeit arbeitet, um alle seine Daten zur Lebensmittelsicherheit, die ein HACCP System produziert, zu verwalten. HACCP spricht die Analyse und Kontrolle biologischer, chemischer und physikalischer Gefahren der Rohstoffgewinnung und -beschaffung, den Umgang mit diesen bei Produktion sowie die Verteilung und den Verbrauch des fertigen Produktes an. Aus diesem Grund ist es sehr beschwerlich, einen präventiven Kontrollplan zu erstellen. Denn das benötigt Disziplin und strikte Einhaltung von Richtlinien und Vorgängen. HACCP beinhaltet sieben Prinzipien, von denen jedes einzelne die Einrichtung separaterer Buchhaltungssysteme erfordert. LIMS hingegen arbeitet papierlos und ermöglicht damit eine wesentlich effizientere Form der Buchhaltung. Alle Daten, die aus dem System kommen und in das System gehen, werden direkt digital erfasst. Damit gestalten sich sowohl in- als auch externe Audits, die HACCP oder andere regulatorische Bewertungen betreffen, akkurat und verlässlich. Der Umstieg von einem manuellen, papierbasierten System – wie HACCP es ist – auf ein digitales und automatisiertes System ermöglicht es den Herstellern der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, auf einfachem Wege eine gleichbleibend gute Qualität und Sicherheit ihrer Produkte sowie die Einhaltung der Compliance sicherzustellen.

Zusätzlich zum Management der Lebensmittelsicherheit und seiner Daten sowie zur Rückverfolgbarkeit bietet eine LIMS Software einzigartige Lösungen sowohl für die Automatisierung von Labortests und den dazugehörigen Daten als auch für die Berichterstattung – Tätigkeiten, die Unternehmen sonst gerne auslagern. Gerade für Unternehmen, die diese Aufgaben bereits ausgelagert haben, kann LIMS einfach Lösungen innerhalb des Betriebs anbieten. Vom Probenmanagement über Testdaten bis hin zu endgültigen Berichten und Entsorgungen ist LIMS breit aufgestellt. Das vereinfacht das Teilen von Daten und erleichtert es den Mitarbeitern der Qualitätssicherung, Proben zu verwalten und zurückzuverfolgen, die zuvor an andere weitervergeben waren. Sind diese Daten einmal in einem elektronischen Format an das Labor zurückgegeben, lassen sie sich direkt in LIMS importieren. So sind alle Daten einer Probe sicher innerhalb eines einzigen Systems gespeichert. Das macht es nicht nur einfacher, Daten zur Lebensmittelsicherheit einzusehen, zurückzuverfolgen und aufrechtzuerhalten, sondern eröffnet ein besonderes Level von Datensicherheit und -authentizität. Diese sind wiederum nötig, um auf dem weltweiten Markt der Lebensmittel- und Getränkeindustrie mithalten zu können.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Gebrauch von LIMS eine kosteneffektive, produktive und sichere Lösung ist, um die Daten zur Lebensmittelsicherheit innerhalb eines herstellenden Unternehmens zu verwalten. So haben Betriebe mehr Zeit, sich um ein effizientes Arbeiten ihrer Angestellten zu kümmern und die Überwachung und Kontrolle kritischer Punkte des Produktionsprozesses proaktiv anzugehen.

Fotoquelle Titelbild: © shutterstock / Pressmaster

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