Saubere Produktetiketten – so will die Lebensmittel- und Getränkeindustrie die Forderung nach mehr Transparenz erfüllen

„Ich kaufe nur Bio.“ Wer das sagte, erntete früher ein mitleidiges Lächeln und war schnell als Hippie oder Öko abgestempelt. Biologische Erzeugnisse gingen für die meisten Menschen einher mit ausgetretenen Schlappen, Wollsocken und Strickpullis. Öko war damals out. Doch heute hat sich diese Einstellung von Grund auf gewandelt. Verbraucher sind besser informiert als je zuvor, wenn es um Produktsicherheit und -reinheit geht. Kaufentscheidungen fallen nur nach reiflicher Überlegung und eingehendem Vergleich der angebotenen Produkte. Die Wahl gesunder Lebensmittel hat dabei eine ebenso hohe Priorität wie die Transparenz der Produktinformationen – eine Herausforderung für die Industrie, deren Chance in den Produktetiketten liegt.

Wer bei der optischen und inhaltlichen Gestaltung seiner Produktetiketten Wert auf klare Strukturen und detaillierte Informationen setzt, hat im Grunde schon gewonnen. Doch es sind einige entscheidende Dinge zu beachten, wenn man im Wettbewerb mit der Konkurrenz punkten will. Denn die Ansichten der Verbraucher haben innerhalb der letzten Jahre einen Wandel durchgemacht. So haben Forschungen ergeben, dass eine steigende Zahl an Verbrauchern bei ihrem Einkauf natürliche und biologische Lebensmittel bevorzugt.

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Der informierte Verbraucher als treibende Kraft der Industrie

Allein in der Zeit von 2015 bis 2016 ist der Wert der biologisch ausgerichteten Lebensmittelindustrie um 8,4 % auf rund 43 Milliarden US-Dollar gestiegen. Modewörter wie „bio“, „hormonfrei“ und „gentechnikfrei“ sind aus den Supermärkten nicht wegzudenken und es zeigt sich, dass Verbraucher besonders empfänglich sind für Begriffe wie diese. Forschungen belegen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen diesen Arttributen und dem Kauf von Lebensmitteln und Getränken besteht. Das bedeutet: Am Ende dreht sich alles um das Thema Transparenz.

Verbraucher auf der ganzen Welt verlassen sich darauf, dass Unternehmen sich in Bezug auf Produktionsprozesse sowie verwendete Zutaten und Inhaltsstoffe mehr und mehr in Richtung Transparenz bewegen. Tendenz steigend, hängt das Thema Transparenz doch direkt mit dem Vertrauen der Kunden zusammen – der entscheidende Grund, warum Unternehmen in ehrliche und umfassende Produktetiketten investieren sollten. Branchenweit versuchen Unternehmen auf der ganzen Welt, sich vom Gebrauch künstlicher Zutaten und Zusatzstoffe zu lösen und in Richtung natürlicher und biologischer Erzeugnisse zu gehen. Mit Hilfe von „Clean Labels“ bzw. sauberen Produktetiketten arbeiten Hersteller vermehrt daran, dass Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.

Mit Kellogg und Mondelez machen zwei große US-amerikanische Lebensmittelhersteller vor, wie dieser Weg aussehen kann. Bis 2018 bzw. 2020 wollen sie gänzlich auf künstliche Aromastoffe verzichten. Und auch der millionenschwere Konservenhersteller Campbell hat ein neues System eingeführt, um Produktinformationen besser verfolgen und seinen Kunden alle nötigen Informationen zur Verfügung stellen zu können. Zeitgemäß und effizient stehen alle drei Unternehmen stellvertretend für eine Branche, die sich am Scheitelpunkt einer neuen Ära befindet – einer grünen und natürlichen Ära.

Clean Eating – ein einflussreicher Verbrauchertrend

Rund 35 Millionen Einträge gibt es in Sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #cleaneating. Dabei geht es allerdings nicht, wie vielleicht durch den Namen suggeriert, ausschließlich um den Verzehr frischer, ungekochter und unverarbeiteter Lebensmittel. Hinter Clean Eating verbirgt sich eine besonders sorgfältige Auswahl von Lebensmitteln durch aufgeklärte, kritische Verbraucher. Studien des amerikanischen Marktforschungsunternehmen NPD Group haben in diesem Zusammenhang ergeben, dass 61 % derjenigen, die den Clean Eating Lifestyle leben, es akzeptabel finden, verpackte Lebensmittel zu kaufen. 44 % akzeptieren darüber hinaus auch verarbeitete Lebensmittel. Sauber zu essen, bedeutet in erster Linie, auf künstliche Zusätze, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und Pestizide zu verzichten. Der Wettstreit Natur versus Industrie entscheidet sich hier in der Reinheit, die ein Produkt verspricht.

Und genau da kommen saubere Produktetiketten ins Spiel. Fokussiert sich ein Hersteller auf die saubere Beschaffung von Zutaten und sichere Produktionstechniken, ist der Einbezug der Öffentlichkeit durch entsprechende Marketingkampagnen der beste Schritt, um ein B2C-Vertrauen aufzubauen und darüber in einem zweiten Schritt Umsätze zu generieren. Statistiken des Google Shopping Guide von 2016 haben herausgefunden, dass über 88 % der Verbraucher zunächst Produktinformationen sammeln, bevor sie sich final zum Kauf eines Produkts entscheiden. Dabei erwarten sie, folgende Informationen über ein Produkt zu erhalten:

  • verwendete Zutaten
  • mögliche Allergene
  • Zusatz-, Aroma- und Konservierungsstoffe
  • Herstellungs- und Mindesthaltbarkeitsdatum
  • Menge
  • gentechnisch veränderte Zutaten
  • Herstellungs-, Verpackungs- und Transportprozess
  • Stückzahl und Lagerzeit
  • Details über den Hersteller, Verkäufer und Dritte

Das größte Problem ist allerdings weniger die Menge an geforderten Informationen, sondern die Unfähigkeit der ganzen Branche, auf die Forderungen der Verbraucher einzugehen. Viele Hersteller glauben weder an die Macht der Zufriedenheit noch haben sie ein geeignetes Produktdatenmanagementsystem, das ihnen hilft, mit der Menge an produzierten Daten umzugehen und diese zu verwalten. Nur ist gerade das essenziell, wenn es um die Arbeit mit sauberen Produktetiketten geht.

Mit Digitaler DNA und digitalem Produktdatenmanagement zum Erfolg

Als größter zertifizierter Datenpool im Global Data Synchronization Network bietet beispielsweise 1WorldSync eine einfache Lösung an, wenn es für Unternehmen darum geht, den Verbrauchern exakte und vertrauenswürdige Produktinformationen zur Verfügung zu stellen – und das weltweit. Wie Untersuchungen von PA Consulting, leitend im Bereich der Unternehmensberatung in Großbritannien, gezeigt haben, hat die Nutzung einer branchenweiten Plattform für digitales Datenmanagement erhebliche Vorteile. Mit Hilfe digitaler Managementprozesse konnten Führungskräfte und Experten aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eine branchenweite Kostenreduktion erreichen und durch das gemeinsame Teilen von Daten zwischen Herstellern und Händlern mehr Transparenz generieren.

Offensichtliche Vorteile können in diesem Zusammenhang Unternehmen erlangen, die bei der Wahl ihrer Produktetiketten auf eine Digitale DNA setzen. Durch die Etablierung einer branchenweiten digitalen Plattform für Produktdatenmanagement erleichtern sie sich die Erfassung und Dokumentation aller Zutaten, Materialien und Prozesse – von Anfang bis Ende. Darüber hinaus können sie alle relevanten Informationen ohne Probleme an die Verbraucher kommunizieren. Auch die Einhaltung regulatorischer und gesetzlicher Vorgaben gestaltet sich durch ein digitales Produktdatenmanagement wesentlich einfacher. Und das weltweit über jegliche Landesgrenzen hinaus.

Der digitale Fußabdruck eines Produkts

Beinhalten Produktetiketten alle Informationen, die Herstellungsprozesse und Bestandteile eines Produkts betreffen, sind sie gleichsam sein digitaler Fußabdruck. Für den Verbraucher bedeutet das die Erfüllung seiner Forderung nach Transparenz und auch Hersteller haben entscheidende Vorteile, wenn es um die Nutzung sauberer Produktetiketten geht.

Unwirtschaftliche Prozesse erkennen und abschaffen

Wer alle Daten rund um ein Produkt digital erfasst und automatisch aktualisiert, erkennt schnell, wo sich unwirtschaftliche Arbeitsvorgänge verbergen. Automatisierte Abläufe verhelfen zu mehr Effizienz und Effektivität in der Produktion und steigern so nachweislich den Umsatz. Auch mögliche Herde für Verunreinigungen lassen sich so schnell erkennen und beseitigen. Das macht ein Produkt sicher und ein Unternehmen vertrauenswürdig – der Schlüsselfaktor in Sachen Kundenbindung.

Marketing als Sprachrohr zum Kunden

Das Erfolgsgeheimnis einer guten B2C-Kommunikation liegt im Marketing. Der Großteil der Verbraucher sucht sich seine Produktinformationen online. Wer hier auf entsprechende Marketingkampagnen setzt und seinen Kunden über digitale Produktetiketten alle nötigen Informationen zur Verfügung stellt, macht sich transparent und fördert eine vertrauensvolle Basis in der Kommunikation zum Kunden.

Verbraucherrechte schützen

Die digitale DNA eines Produkts und sein Produktetikett sind der beste Weg, Verbrauchern die Informationen zu geben, die sie suchen. Können die Konsumenten alle Schritte in der Herstellung eines Produktes nachvollziehen, ist es wahrscheinlich, dass sie es hinsichtlich aller Aspekte als sauber bewerten.

Der Eindruck des Kunden ist hoch subjektiv und entscheidet am Ende alles. Das macht es Unternehmen auf der einen Seite schwierig, wirklich allen Ansprüchen zu genügen. Auf der anderen Seite jedoch ist die Erstellung einer digitalen DNA und sauberer Produktetiketten der beste Weg, den Verbrauchern zu zeigen, dass die Produkte allen Forderungen entsprechend sauber und vertrauenswürdig sind.

2019-06-13T10:48:09+02:00Blog, PDM, PLM, Stammdatenmanagement|
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