Integration von PLM/PDM-Software in SAP

Sie haben einen harten Arbeitstag und möchten sich zwischendurch mit einem Fruchtgetränk einen kleinen Energieschub holen. Doch dann das! Ihr Lieblingssaft ist ausverkauft. Keine Frage, dass sich direkt Unzufriedenheit einstellt. Solche Situationen zu vermeiden, ist ein Ziel von Eckes-Granini. Das Unternehmen, das einen jährlichen Umsatz von 900 Millionen Euro macht, möchte ab sofort, dass kein Kunde mehr auf sein Lieblingsgetränk verzichten muss. Der große Hersteller und Lieferant aus Deutschland, der unter anderem Saftmarken wie Granini, Eckes Traubensaft, Pago, Yo, Frucht Tiger und Hohes C vertreibt, baut dabei auf das Wissen seiner täglichen Betriebskoordination. Das erweist sich als förderlich für den gesamten Verkaufsbereich – und gilt für die meisten bekannten Unternehmen weltweit.

Fast alle dieser Unternehmen bestehen aus unterschiedlichen Fachbereichen, von denen jeder so groß ist, dass er ein eigenes IT-System hat. Wichtig hierbei ist, dass – unabhängig um welche Abteilung es geht – alle produzierten und genutzten Daten in synchronisierter Form vorliegen. Nur so ist ein reibungsloses Funktionieren aller Abläufe garantiert. Im vielseitigen Ökosystem eines Unternehmens, war die Integration von Drittsoftware und SAP-Infrastruktur bisher immer eine Herausforderung. Doch was früher einmal innerhalb einer zulässig begrenzten Software angelegt und abgegrenzt war, ist heute zu einer blühenden Anzahl an Möglichkeiten geworden, denn SAP baut seine technischen Angebote weiter aus.

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Warum sollte man eine System-Integration durchführen?

Eckes-Granini setzt auf die Arbeit mit Lagern, die stetig eine große Anzahl an unterschiedlichen Getränkesorten verfügbar halten. Verkaufs- und Lieferteams können in Anlehnung daran ihre Werbekampagnen viel präziser planen und Trendwenden, Schlussverkäufe, Rabattaktionen sowie den normalen Verkauf schneller an die Anforderungen des Marktes anpassen. Unabdingbar hierbei ist, dass Eckes-Granini – nun, da man innerhalb von Sekunden nach der Erstellung auf Geschäftsverträge und operative Informationen zugreifen kann – seine Partnerschaft mit Einzelhändlern und Einkäufern weiter stärkt.

Dabei muss Eckes-Granini als Unternehmen sicherstellen, dass es in seinem gesamten Konglomerat straffe und optimierte Verfahren einsetzt, auch wenn zukünftig weitere Unternehmenskäufe zu der Gruppe hinzukommen. Gleichzeit muss es gewährleisten, dass sich die Lieferkette niemals verzögert und dass das Unternehmensumfeld, wie beispielsweise die Einzelhändler, problemlos mit dem IT-System interagieren können.

So muss Eckes-Granini zum Beispiel sein SAP in das weltweite Netzwerk des GDSN-Datenpools integrieren, um mit seinen Handelspartnern Daten austauschen zu können. Der SAP-GTIN-Connector stellt dabei GDSN-verbundene Attribute im SAP-System des Unternehmens zusammen und validiert die Stammdaten vor ihrer Übertragung. Protokolle und das Feedback von Handelspartnern verarbeitet er automatisch, was wiederum die Qualität der Produktdaten und die Datengenauigkeit verbessert.

Die größte Herausforderung der Integration von Drittsoftware in der SAP-Infrastruktur liegt in den meisten Fällen in der Überbrückung der technischen Unterschiede zwischen beiden Systemen. Dazu gehören auch Anwendungen des Produktdatenmanagements (PDM) und des Produktlebenszyklusmanagements (PLM). Hinzu kommt, dass SAP für eine problemlose Funktion mancher interner Geschäftsprozesse einen zusätzlichen Datenaustausch zwischen einer Vielzahl von unterschiedlichen Systemen fordern kann. Basieren diese auf unterschiedlichen Technologien, ist eine zusätzliche Ebene für die Kommunikation erforderlich.

Heutzutage stehen Unternehmen, egal ob groß oder klein, etlichen Regulierungen gegenüber. Ein Verstoß gegen eine dieser Regelungen kann teure Geldbußen, Strafen und rechtliche Verfolgung nach sich ziehen. Dass unterschiedliche Regionen verschiedene Regelungen verwenden, verschärft die Schwierigkeit der Situation. Ein global operierendes Unternehmen ist deswegen verpflichtet, verschiedene Systeme zu verwenden, um eine Konformitätsprüfung und eine Rückverfolgbarkeit aller Produkte und Prozesse sicherzustellen.

Auch die Welt von heute bewegt sich zunehmend in Richtung erstklassiger Anwendungen, deren Herzstück ein stabiler Motor ist. Aus diesem Grund behalten viele Organisationen ihr SAP-System für den zentralen Gebrauch, inklusive Warenwirtschaft und Finanzierung. Gleichzeitig nutzen sie aber auch Anwendungen von außen, das heißt on-demand Anwendungen, die zudem kundenbezogene Anwendungen beinhalten.

SAP ist ein leistungsfähiges Gerüst für Enterprise Ressource Planning (ERP)-Systeme, das Ihnen einen tiefen Einblick in das imperative Terrain Ihres Unternehmens verschafft. Dennoch fehlen dem SAP-System einige Konfigurationswerkzeuge. So ist es notwendig, manuell auf seine Prozesse zuzugreifen und die gebrauchsfertigen Informationen individuell per Hand zu extrahieren. Dies ist der Punkt, an dem Drittanbieter ihre Anwendungen integrieren, unabhängig davon, ob es sich um „Software-as-a-Service“-Anwendungen oder einzelne, hauseigene Entwicklungen handelt. Konkret bedeutet das: Diese Anwendungen sind wichtig, um einen Einblick in die verschiedenen Bereiche eines Unternehmens zu erhalten und mit speziellen Geschäftstätigkeiten umgehen zu können. Von der Erstellung von Diagrammen bis hin zu autorisierten Berichten, die von SAP nicht bearbeitet werden.

Letztlich ist es immer so, dass es neue Anwendungsfälle gibt, wenn Geschäfte sich weiterentwickeln. Die Herausforderung für die Unternehmen liegt deswegen an erster Stelle darin, diese Anwendungsfälle unternehmensweit aufzunehmen und sie in ihr SAP-System zu integrieren.

Der Gewinn durch eine System-Integration

Als Unternehmen haben Sie die Möglichkeit, zwischen führenden Anwendungen wählen zu können, um anstehende Aufgaben effizient, genau und mit minimalem Zeitaufwand und Ressourcen auszuführen. Sie können für Ihr Unternehmen eine kundenspezifische Lösung auf tiefer Detailebene integrieren, was bei SAP nicht der Fall ist. Zudem können Sie kleine, aber zweckmäßige Anwendungen einsetzen, die auf Ihren Bedarf zugeschnitten sind und ihren eigenen Anwendungsfall haben.

Die System-Integration ebnet Ihnen den Weg zu mehr Agilität und fördert die Straffung von Unternehmensprozessen. Kleinere Aufgaben und andere notwendige Konfigurationen lassen sich einfach und mit wenig Zeitaufwand ausführen.

System-Integration: Das müssen Sie wissen

Das Ökosystem von SAP ist riesig und beherbergt eine breite Auswahl an Anwendungen. Diese sind allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt flexibel, wenn es darum geht, genau die verfügbaren Optionen zu gewährleisten , die Ihr Unternehmen benötigt. Sie können die Integration in eine generische Lösung somit nicht als Allheilmittel oder Zaubertrank betrachten. Mit unterschiedlichen SAP-Anwendungen gibt es Variationen in Bezug auf Herangehensweise und Strategie zur System-Integration.

Die Strategie unterscheidet sich im Typ der SAP-Anwendung, abhängig davon, ob es sich um eine SAP Business One, ECC- oder S/4HANA Anwendung handelt. Auch die Anwendungsversion kann Unterschiede aufweisen. Die Entwicklung einer vollwertigen Lösung für die Integration der Software von Drittanbietern in SAP macht es deswegen notwendig, die gesamte Bandbreite des Systems zu betrachten. Die vorgeschlagene Lösung sollte mit den verschiedenen Protokollen und Standards kompatibel sein, ohne ihren Nutzen für irgendeinen Teilbereich des Systems zu begrenzen.

Von Anfang an hat SAP eine Auswahl an Möglichkeiten bereitgestellt, um ein nicht-SAP-System integrierbar zu machen. Doch das SAP-Ökosystem ist so enorm, dass es in sich „komplex“ ist. Bevor Sie also die verfügbaren Möglichkeiten für die Integration in das System auswählen, ist es zwingend notwendig, dass Sie die Anforderung des SAP-Systems und die Anforderungen des zu integrierenden Systems verstehen. Erst dann sollten Sie die Integrationsstrategie entwerfen.

SAP PDM

Integrationsmöglichkeiten: Tools und Technologien

Das Ökosystem von SAP ist riesig und beinhaltet eine Reihe von Anwendungen. Diese sind bis zu einem bestimmten Punkt flexibel, wenn es darum geht, verfügbare Auswahlmöglichkeiten an die Anforderung Ihres Unternehmens anzupassen. Sie können also die Integration einer generischen Lösung nicht global anwenden und sollten diese nicht als Zauberformel betrachten. Für unterschiedliche SAP-Anwendungen kann es Veränderungen in der Herangehensweise und der Strategie zur Integration geben. Auch in Zusammenhang mit der jeweiligen Version der Software kann es zu Unterschieden kommen. Während der Erstellung einer voll entwickelten Lösung für die Integration von Software von Drittanbietern in SAP, ist es zwingend notwendig, die gesamte Breite des Systems zu betrachten. Die vorgeschlagene Lösung sollte mit den verschiedenen Protokollen und Eckdaten kompatibel sein, ohne den Nutzen für eine bestimmte Untergruppe des Systems einzuschränken.

Die Standardoptionen für die Integration beinhalten IDOC, RFC, BAPI’s und Konnektoren. IDOC steht für „immediate document“ (sofortiges Dokument) und ist eine Wechseloption, die man für die Kommunikation in SAP nutzt. Mit über 600 IDOC-Optionen lassen sich dabei die meisten der üblichen Integrationsprobleme abdecken.

RFC-Aufrufe oder die Fernruf-Funktion helfen, dass Sie eine große Anzahl an externen Anwendungen integrieren können. Diese sind relativ einfach zu nutzen und das Internet bietet gute Unterlagen zu dem Thema an.

BAPI oder „Business Application Programming Interfaces“ ist die gebräuchlichste Integrationsform. Wie ihr Name impliziert, ist es eine Methode, um die Schnittstelle Ihres Systems mit SAP zu verbinden. Das ist letztendlich alles, worum es bei der Integration geht. SAP bietet an dieser Stelle zudem Beratung und Unterstützung an. Wenn Sie also eine Anleitung brauchen, hilft Ihnen SAP in jeder Hinsicht. BAPIs stellen außerdem eine Zweiwegeverbindung zu den Daten bereit, von denen SAP viele unterstützt. Deswegen lassen sie sich gut zur System-Integration verwenden.

Konnektoren sind im Grunde Middleware, mit der Sie Komponenten aus dem SAP-Ökosystem erstellen und in SAP integrieren können. Der Markt bietet dabei eine große Vielfalt von Konnektoren an. Wenn Ihre Eigenentwicklung auf Java oder .NET basiert, haben Sie etliche Möglichkeiten, die eine flexible Integration möglich machen. So können Sie sie beispielsweise mit einer Desktop- oder Webanwendung nutzen, die in SAP integriert wurde.
Die SAP S/4HANA-Cloud stellt moderne, erweiterbare und strukturell vereinfachte SOAP APIs von SAP auf der SAP API Business Hub bereit und wartet diese.

Zu guter Letzt hat SAP weitere Trümpfe im Gepäck: NetWeaver PI oder PO. Durch diese Lösungen können Sie Anwendungen von Drittunternehmen einfach integrieren. Damit fördern Sie zudem die kundenspezifische Entwicklung, was diese Schnittstelle einheitlich macht. Tatsächlich sind diese Lösungen so einheitlich optimiert, dass die Integration jederzeit effizient funktioniert – unabhängig davon, auf welcher Technologie die Drittanwendung basiert. NetWeaver PI oder PO verwenden dabei die Industriestandards der Programmierung, zu der ebenfalls eine serviceorientierte Architektur und Webservices gehören.

Lassen Sie uns sicherstellen, dass wir alle verstehen, was sich hinter den beiden Produkten verbirgt:

SAP Process Integration (PI) – Hierbei handelt es sich um eine Art Integrationsvermittler, der traditionell BOTH ABAP und Java-Stacks verwendet, um die nachrichten-basierte Integration zwischen IT-Systemen möglich zu machen. Indem er eine Anzahl an Adaptern verwendet, ist es ihm möglich, Nachrichten aus den Systemen heraus und in diese herein zu senden.

SAP Process Orchestration (PO) – Hierbei handelt es sich um die SAP Process Integration (siehe oben), SAP Business Process Management (genutzt, um Arbeitsabläufe zwischen Menschen und Systemen zu bilden) und SAP Business Rules Management (genutzt, um die benutzerdefinierte Geschäftslogik zu aktivieren, die in jedem Geschäftsprozess erforderlich ist, z.B. Genehmigungsgrenzen).

Einfach gesagt, gehören zu der SAP Process Orchestration alle Werkzeuge, die Sie brauchen, um eine Geschäftslogik, die Anwendung und Integration zu entwickeln, die Lücken in Ihrem IT-System schließt – eine OnPremise-Erweiterungsplattform. Betriebsbereitschaft für HANA ist bei PO enthalten. Durch PO können Sie Ihre Middleware auf HANA OnPremise (PI Dual-Stack wird nicht für HANA freigeschaltet) und in der Cloud laufen lassen. Der iFlows, der im PO-System enthalten ist, verwendet Artefakte, die sich genauso bei Produkten der HANA Cloud Integration oder vor Ort-Integration einsetzen lassen. Falls Sie also das Tool für die Verwendung in der Cloud auswählen, können Sie die Schnittstellendefinition und Mapping-Komponenten erneut verwenden.

Wenn es darum geht, externe, nicht-SAP-Systeme in SAP-Systeme zu integrieren, ist der Gebrauch von SAP-Schnittstellen – einschließlich BAPIs und NetWeaver – eine exzellente Alternative. Geht es um die Integration einer Drittsoftware in SAP, gibt es hinsichtlich der Komplexität der SAP-Szene und den einzigartigen Anforderungen eines jeden Unternehmens dennoch viele Dinge zu bedenken. Durch die Möglichkeit, modernste Programmierlösungen zu nutzen und ein Datenmanagementsystem nahtlos mit Ihrem hausinternen System zu verbinden, ist der Mehrwert aber in jedem Fall groß.

2019-07-10T11:03:45+02:00Food-IT|
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