Intelligente Verpackungen – der heilige Gral umweltfreundlicher Innovationen?

Eine neue Umweltinitiative hält Einzug in die Lebensmittel- und Getränkeindustrie der EU. Der Name des Projekts: „Holy Grail 2.0“. Gegenwärtig, im September 2020, gibt es mehr als 85 Marken, die sich zur Umsetzung des Gralsprojekts verpflichtet haben, darunter die Giganten Pepsico, Henkel, Heineken und Dr. Oetker.

Bildquelle: https://packagingeurope.com/pioneering-sorting-technology-holygrail-project-moves-toward/

Was zeichnet „Holy Grail 2.0“ aus? Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen

Über das Projekt

Das von der European Brands Association (AIM) geförderte Projekt „Holy Grail 2.0“ ist ein Pionierprojekt, das sich auf die Verbesserung von Recyclingstandards und -praktiken konzentriert. Der Vorgänger des Projekts, „Holy Grail“, forschte von 2016 bis 2019 nach Wegen, um dieses Ziel zu erreichen. Jetzt, im Jahr 2020, hat die Kommission die Verwendung von „digitalen Wasserzeichen“ beschlossen, um die Genauigkeit der Verpackungssortierung in Recyclinganlagen zu verbessern – die Geburtsstunde von „Holy Grail 2.0“.

Zum Projekt sagt AIM-Direktorin Michelle Gibbons: „Die drei Zutaten hier sind Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalität. Kombiniert, um das Ziel des Green Deal in Richtung einer sauberen, kreisförmigen und klimaneutralen Wirtschaft zu erreichen.“

Was sind digitale Wasserzeichen und warum sind sie wichtig?

Das Problem

Bevor wir verstehen können, was digitale Wasserzeichen sind, müssen wir das ausschlaggebende Problem verstehen. Vor vier Jahren, als die Holy-Grail-Initiative zum ersten Mal ins Leben gerufen wurde, war den Verantwortlichen der Kommission klar, dass mangelhaftes Recycling einen entscheidenden Einfluss auf Umweltzerstörung hat.

Selbst wenn Verbraucher Produktverpackungen vorschriftsgemäß recycelt haben, werden Verpackungen dann in Recyclinganlagen nicht richtig sortiert. Viele müssen entsorgt werden.

Da dies dem gesamten Zweck des Recyclings zuwiderlief, mussten Wissenschaftler und Hersteller eine Lösung finden.

Die Lösung: Digitale Wasserzeichen

Digitale Wasserzeichen sind Codes in der Größe von Briefmarken, die in die Produktverpackung eingebettet sind und bei der Ankunft in der Sortieranlage gescannt werden können. Diese Codes sind unsichtbar und befinden sich unter der Umverpackung, die der Verbraucher im Regal sieht.

Bildquelle: https://www.ptonline.com/blog/post/new-product-id-technologies-for-industry-retail-recycling

Recyclinganlagen erhalten durch diese Wasserzeichen entscheidende Informationen über die jeweilige Verpackung, wie zum Beispiel:

  • Hersteller
  • SKU
  • Zusammensetzung und Art des verarbeiteten Kunststoffs
  • Ob diese Verpackung Lebensmittel enthielt

Neben zahlreichen anderen Attributen helfen diese Angaben bei der Bestimmung des passenden Recycling-Verfahrens. Das Ergebnis ist ein besseres Recycling und damit qualitative hochwertigere Recyclate, was wiederum der Wertschöpfungskette der Verpackung zugute kommen.

Und genau dieses Vermeiden von Verschwendung ist der Zweck des Projekts „Holy Grail 2.0“: Eine Kreislaufwirtschaft, die nützliche Kunststoffe kontinuierlich wiederverwendet. Sie bleiben damit im Produktkreislauf und gelangen nicht in die Umwelt.

Auf dem Weg in eine bessere Zukunft

Die Initiative „Holy Grail 2.0“ befindet sich noch in der Pilotphase und es gibt viel zu lernen – auf positive Weise.

Natürlich geht es darum, mehr darüber zu erfahren, wie Unternehmen und Recycling-Einrichtungen verantwortungsbewusster mit der Umwelt umgehen können, denn der derzeitige Zustand ist nicht haltbar. Es besteht die Hoffnung, dass mit dieser Initiative ein akkurates Recycling geschaffen wird, welches den Anforderungen von Umweltschutz und European Green Deal entspricht.

Neben diesen Vorteilen für die Nachhaltigkeit gibt es auch Verbesserungspotenzial für das Lieferkettenmanagement und sogar für das Engagement der Verbraucher. Zwar sind digitale Wasserzeichen mit dem bloßen Auge nicht erkennbar, doch schon einfache Smartphone-Kameras könnten die Codes scannen und umfangreiche Informationen über Produktherkunft oder Recyclinganweisungen liefern.

Unser Fazit ist, dass mit einer so großen Innovation wie dieser Fortschritte in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie erzielt werden können. Obwohl der „Holy Grail 2.0“ noch recht jung ist, hat er viel Unterstützung von Lebensmittelherstellern und -verbänden erhalten, die sich zu einer Mitgliedschaft verpflichtet haben – und die Zahl der Mitglieder wird wachsen.

2020-09-24T09:16:01+02:00Food & Compliance|
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