National Compliance Officer Day

Vorschriften, Richtlinien und Gesetze ethisch und rechtlich korrekt einzuhalten, ist für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Immer auf dem neuesten Stand zu sein, aktuellste Software zu benutzen sowie alle Abläufe und Produktionsprozesse richtig zu organisieren, stellt vor allem die Lebensmittel- und Getränkeindustrie vor einen wahnsinnigen Arbeits- und Organisationsaufwand. Aus diesem Grund beschäftigen viele Unternehmen der Branche bereits Compliance Officer, Chief Ethics oder ähnliche Positionen. Diese Compliance-Beauftragten beaufsichtigen nicht nur die Richtlinien eines Unternehmens, sondern reagieren auch auf mögliche Vorwürfe von Verstößen. Damit tragen sie maßgeblich dazu bei, dass ein Unternehmen die Compliance einhalten kann.

Ein Job, der ein hohes Maß an Risiko, Stress und schnellen Reaktionen sowie ethisches Verhalten in einer sich ständig verändernden Umgebung fordert. Aus diesem Grund gibt es den National Compliance Officer Day. Am 26. September 2018 können Unternehmen und Vorgesetzte hier Ihren Compliance-Beauftragten für ihr Engagement und ihre anstrengende, aber sehr wichtige Arbeit danken.

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Compliance in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Der Konsument entscheidet – ein einfacher Grundsatz, der aber über Erfolg und Misserfolg sämtlicher Branchen bestimmen kann. Denn die Anforderungen des Endverbrauchers wirken sich maßgeblich auf das Angebot der Märkte aus und bestimmen die Trends der Zukunft. Das gilt insbesondere für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Gerade diese lebt von der Entscheidung des Kunden, ob er ein Produkt kauft oder nicht. Dabei spielt für die Unternehmen der Branche auch die Compliance eine wichtige Rolle. Schließlich ist sie dafür verantwortlich, die Anforderungen des Kunden an Etiketten und Produktinformationen zu garantieren. Was sich hinter der Compliance verbirgt, warum vor allem die Hersteller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie davon profitieren und wie sie sich am besten umsetzen lässt, lesen Sie in diesem Beitrag.

Compliance als entscheidende Hilfe für Hersteller

Wer sich als Hersteller in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie dauerhaft auf dem Markt platzieren, neben der Konkurrenz standhalten und seine Kunden langfristig behalten will, der muss dafür sorgen, dass er alle Forderungen der Compliance zu jederzeit erfüllt. Konkret bedeutet das, die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf die Lebensmittel- und Getränkeindustrie zu beachten. Die Compliance regelt, dass alle Produkte, die auf den Markt kommen, den regulatorischen Anforderungen des jeweiligen Landes und seiner Gesetzgebung entsprechen. Zudem beinhaltet die Compliance die Umsetzung freiwilliger, unternehmensspezifischer Kodizes. Der grundlegende Gedanke dabei ist, das Wohl des Kunden, die Erhaltung seiner Gesundheit und die Vermeidung von Täuschungen und Falschinformationen zu sichern.

Seit 2014 gibt es in Europa in diesem Zusammenhang Regeln und Vorgaben, um das Produktdatenmanagement in Unternehmen zu vereinfachen. Von der Europäischen Lebensmittelaufsichtsbehörde EFSA (European Food Safety Authority) entwickelt, verpflichtet die sogenannte Europäische Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) 1196/2011 Hersteller dazu, Konsumenten beim Kauf von Lebensmitteln und Getränken den Zugang zu allen relevanten Produktinformationen zu ermöglichen. Europaweit einheitliche Vorgaben zur Kennzeichnung der Produkte sollen das erleichtern.

Mit der Compliance leichter die LMIV einhalten

Neben Richtlinien zu Größe und Position der Schrift auf Verpackungen, zum optischen Hervorheben von Allergenen und zur obligatorischen Nährwertkennzeichnung auf allen Produkten, schreibt die LMIV vor, dass auch die Herkunft von Frischfleisch und die Verwendung von Ersatzstoffen zu kennzeichnen sind. Hinzu kommen Informationen über die Anteile an Zucker und Fett sowie die Kalorien. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Kaufentscheidung – insbesondere wenn Diät- oder Ernährungspläne die Mahlzeiten bestimmen.

Auch diverse Allergien und Unverträglichkeiten machen eine eindeutige Kennzeichnung der Inhaltsstoffe eines Produktes notwendig. Hierin liegt eine Herausforderung, die die Lebensmittel- und Getränkeindustrie zukünftig noch mehr fordern wird: Schätzungen des Robert-Koch-Instituts haben ergeben, dass rund 30 Millionen Menschen in Deutschland an einer Allergie leiden. Eine entsprechende Kennzeichnung über Allergene auf Produktverpackungen ist deswegen Pflicht. Damit regelt die Compliance, dass der Konsument seine Waren nach besten Wissen und Gewissen kaufen kann.

Transparent sein und Kunden durch die Compliance Sicherheit geben

Um sich mit bestem Gewissen für ein Produkt entscheiden zu können, braucht der Konsument also eine entsprechende Kennzeichnung auf Produktetiketten. Ansonsten hat er keine Möglichkeit, zu wissen, was er eigentlich kauft. Nur auf dem Etikett steht, was in einem Produkt enthalten ist. Was für den Kunden ein Vorteil ist, erweist sich als Herausforderung für die Hersteller der Lebensmittel- und Getränkebranche. Denn die Compliance legt genau fest, welche Inhaltsstoffe wie auf einem Etikett deklariert sein müssen. In der Europäischen Union gilt hier die Aufführung der sogenannten „Big Seven“ – der sieben Angaben, die auf keinem Etikett fehlen dürfen. Seit dem 13. Dezember 2016 grundsätzlich verpflichtend, muss jeder Hersteller alle Informationen zu Brennwert, Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz auf einer Verpackung angeben.

Immer bezogen auf eine Produktmenge von 100 Gramm beziehungsweise 100 Milliliter müssen diese Nährwerte für den Konsumenten klar ersichtlich sein, um ihm die Einordnung des Produkts in seinen Ernährungsplan zu erleichtern. Neben der EU setzen auch die meisten anderen Länder auf Nährwertangaben pro 100 Gramm bzw. 100 Milliliter. Damit hat man als Konsument die Möglichkeit, Produkte auch international zu vergleichen. Ziel der Compliance ist es dabei, dem Kunden immer ein bestmögliches Informationsangebot zu bieten und so das Vertrauen zwischen Herstellern und Konsumenten aufrecht zu erhalten.

PLM-Software als Garant zur Einhaltung der Compliance

Dennoch – hierbei den Überblick zu behalten, kann sich für Unternehmen schnell zu einer Herausforderung entwickeln. Und das vor allem wenn es darum geht, die aktuelle Gesetzeslage kontinuierlich im Blick zu haben. Durch Forderungen seitens EU-Institutionen und Verbraucherzentralen unterliegen die gesetzlichen Regelungen einer stetigen Veränderung. Immer wieder gibt es neue Anforderungen, die eine schnelle Umsetzung in der Praxis erfordern. Um immer auf neuestem Stand zu sein, reicht es als Unternehmen nicht, sich bloß auf eigene Recherche zu verlassen.

Wer also bei der Aktualisierung, Umsetzung und Dokumentation aller gesetzlichen Vorgaben auf manuelle Arbeit setzt, kann kaum mit dem Wettbewerb mithalten. Steigende Kundenanforderungen und der Wunsch nach schnelleren Produktentwicklungszeiten führen zu einer wachsenden Datenmenge. Eine manuelle Verarbeitung dieser kostet Unternehmen nur Zeit und Geld und fördert darüber hinaus die Entstehung von Fehlerquellen. Gewinnbringendes Arbeiten sieht anders aus. Für die Compliance ist die Arbeit mit einer Software an dieser Stelle unabdingbar. Denn ein Hersteller, der von der Idee über den Produktionsprozess bis hin zum fertigen Produkt auf automatisierte Prozesse setzt, ist klar im Vorteil. Die Lösung: eine Software zum digitalen Produktlebenszyklusmanagement (PLM).

Kundenzufriedenheit und Lebensmittelsicherheit durch Compliance

PLM Lösungen ermöglichen es den Herstellern der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, alle Produktspezifikationen mit nur einem integrierten System zu steuern. In allen Abteilungen eines ganzen Unternehmens erfolgen jegliche Aktualisierungen zeitnah und dynamisch. Von den Zutaten bis zum fertigen Produkt stellt das richtige PLM System einen verlässlichen Bericht mit allen essentiellen Informationen zusammen – stets konform mit den internationalen gesetzlichen Anforderungen zu Inhaltsstoffen und Nährwerttabellen sowie immer angepasst an den jeweiligen Markt, auf dem das Produkt am Ende landet. Etiketten druckt das System in diesem Zusammenhang auch in der jeweils erforderlichen Sprache aus. So sorgt ein PLM System dafür, dass bei der Erstellung von Etiketten alle nötigen Angaben verarbeitet und die Anforderungen der Compliance umgesetzt sind.

Deutlich leichter gestaltet sich die Einhaltung der Compliance auch durch den Rückgriff auf einen Compliance Guide. Als integriertes Compliance Management System vergleicht der Compliance Guide Produktformeln mit den weltweiten regulatorischen Bestimmungen. Dabei berücksichtigt er auch die Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln. Zudem lassen sich verschiedene Rezepturen von Produkten mittels Compliance Guide vergleichen, analysieren oder zu einem Rezept zusammenfügen. Auch eine Übersicht über Zusatzstoffe ist auf diesem Weg verfügbar. So können Hersteller schnell erkennen, welche Stoffe in welchem Land und in welchen Mengen erlaubt sind – und das auf globalem Level. Damit erleichtert die Compliance Unternehmen die Sicherung des Kundenwohls, die Erhaltung von dessen Gesundheit und die Vermeidung von Täuschungen und Falschinformationen, jederzeit und auf jedem Markt.

Der National Compliance Officer Day

Die Compliance immer und umfassend einzuhalten, ist eine Aufgabe, die jeden Tag, jede Woche und das ganze Jahr über mit vollstem Einsatz und größter Sorgfalt zu erledigen ist. Compliance Officer bzw. Compliance-Beauftragte leisten rund um die Uhr einen der wichtigsten Jobs für jedes Unternehmen, das in der Branche der Lebensmittel- und Getränkeindustrie erfolgreich sein will. Mit dem National Compliance Officer Day am 26. September 2018 danken ihnen sämtliche Unternehmen für ihren Einsatz, mit dem sie die Branche noch sicherer und vertrauenswürdiger machen.

 

Fotoquelle Titelbild: © shutterstock/ImageFlow

2019-06-07T14:10:29+02:00Blog, Compliance Management|
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