PLM – ein Wegbereiter für die Digitalisierung von Lebensmitteletiketten (Teil 2)

Welches Produkt hat weniger Zucker? Wo sind weniger gesättigte Fettsäuren drin? Und welche Verpackung verspricht ein gesünderes Produkt? Solche Fragen rund um Produkte, ihre Verpackungen und ihre Inhaltsstoffe stellen sich Verbraucher jeden Tag beim Einkauf. Antworten bekommen sie auf den Etiketten der angebotenen Produkte. Hier stehen alle Informationen zu Zutaten, Inhaltsstoffen und Herkunft eines Produktes. Was für den Kunden eine wesentliche Erleichterung bei seiner Kaufentscheidung ist, stellt für den Hersteller in erster Linie eine Menge an Arbeit dar. Denn die korrekte Erfassung und Verarbeitung aller produktrelevanten Information braucht viel Zeit. Es sei denn, man setzt auf die Digitalisierung von Etiketten mit Hilfe des Produktlebenszyklusmanagements (PLM).

Herausforderungen und Chancen

Veränderungen und Aktualisierungen in Bezug auf die Herstellung von Produktetiketten bedeuten für die Hersteller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie gleichermaßen Herausforderungen und Chancen. Auf der einen Seite haben sie die Möglichkeit, das Vertrauen der Konsumenten in ihre Marke zu verstärken, indem sie schnell auf Anpassungen reagieren. Auf der anderen Seite aber gibt es auch Anpassungen, die genau das Gegenteil bewirken können. Seitdem Hersteller zum Beispiel alle Zuckerzusätze angeben müssen, wirken ihre Produkte auf Kunden schnell ungesund. Das Risiko, dass die Verbraucher sich in Richtung Konkurrenz abwenden, ist dabei groß. Die einzige Lösung für die Unternehmen ist hier, Produktetiketten so zu gestalten, dass sie ihren Reiz für den Kunden behalten. Und das geht am einfachsten mit der Digitalisierung von Etiketten.

70 Prozent aller Kaufentscheidungen fallen erst beim Einkauf selbst. Das Etikett eines Produkts ist dabei Hilfe und kritisches Element zugleich, das die Konsumenten bei ihrer finalen Kaufentscheidung maßgeblich beeinflusst. Die richtige Kennung, präzise Produktinformationen und eine ordnungsgemäße Bewerbung der Produkte können die Aufmerksamkeit des Kunden gewinnen. Aus diesem Grund haben es auch kleine Unternehmen vergleichsweise leicht, in der heutigen markenbewussten Welt, eine starke Position auf dem Markt zu beanspruchen: Indem sie attraktive, aufschlussreiche Etiketten entwickeln, die auf die Bedürfnisse, Vorlieben und Einstellungen der Verbraucher ausgerichtet sind. Die Digitalisierung von Etiketten ist ihnen dabei eine entscheidende Hilfe.

Viele Unternehmen sehen regulatorische Anforderungen als Weg, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Produktinnovationen zu verbessern. Das erreichen sie oft durch eine verbesserte Sichtbarkeit aller Nährwertangaben auf den Etiketten. So vereinfachen sie es den Konsumenten, mit Hilfe detaillierter Informationen eine sinnvolle Kaufentscheidung zu fällen. Dabei soll die Neugestaltung und -verpackung von bereits etablierten Produkten einen gesunden und verantwortungsvollen Konsum fördern und darüber die Gunst der Kunden gewinnen. Anstatt also die Anpassungen gesetzlicher Vorgaben hinsichtlich der Produktetikettierung als Last zu sehen, sollten Unternehmen diese vielmehr wirksam einsetzen, um sich selbst als attraktive Option in einem gesättigten Markt zu positionieren.

Effektive PLM Lösungen – ein Überblick

Produkte in Zusammenhang mit regulatorischen Anforderungen zu überprüfen, benötigt eine funktionsübergreifende Zusammenarbeit aller Teams. Techniker, Marketing und Designer müssen hier über alle Informationen verfügen und sie miteinander teilen. PLM Lösungen sind ein geeigneter Weg, um ihnen dabei zu helfen. Sie ermöglichen es den Herstellern der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, alle Produktspezifikationen mit nur einem integrierten System zu steuern – und das in allen Abteilungen im ganzen Unternehmen. Jegliche Aktualisierungen erfolgen hier zeitnah und dynamisch. Von den Zutaten bis zum fertigen Produkt stellt das richtige PLM System einen Bericht mit verlässlichen Informationen zusammen, der neben verwendeten Inhaltsstoffen auch Herkunft, geographische Besonderheiten und verschiedene Sprachen berücksichtigt. So sorgt das PLM System dafür, dass bei der Digitalisierung von Etiketten alle nötigen Angaben verarbeitet sind.

 

Als spezielle Funktion, arbeiten PLM Systeme konform mit den gesetzlichen Anforderungen zu Inhaltsstoffen und Nährwerttabellen, immer angepasst an den jeweiligen Markt, auf dem das Produkt am Ende landet. Dabei berücksichtigt PLM internationale Vorgaben aller belieferten Länder und druckt die Etiketten in den erforderlichen Sprachen aus. Im Detail betrachtet, bietet die Digitalisierung von Etiketten mit Hilfe einer PLM Lösung aber noch etliche weitere Vorteile.

1. Verwaltungssystem für spezielle Anforderungen

Ein gutes PLM System verfügt über ein zentrales Verwaltungssystem für alle gesetzlichen Anforderungen und stellt immer die neuesten Informationen für alle Produkte bereit. Somit dient es als einzelne Datenbank für Formeln, Zutatenlisten, Rohstoffe und regulatorische Anforderungen. Viele Lebensmittel- und Getränkehersteller setzen ein solches System bereits wirksam ein, um ihre Prozesse zu standardisieren und die Überprüfung, Genehmigung und Digitalisierung von Etiketten zu modernisieren.

Basierend auf nutzerdefinierten Arbeitsabläufen, haben Hersteller die Möglichkeit, Designs auch bei Anpassungen weiter zu benutzen, ohne die Verpackung auch nur einmal neu gestalten zu müssen. Kleinere Änderungen lassen sich hier leicht einfügen. Das bietet erhebliche Wettbewerbsvorteile: Zusammenfassung von Daten aus Technik und Marketing, verkürzte Produkteinführung, Einsparung von Zeit und Kosten sowie einheitliche Produktinformationen für den Konsumenten bei der gesamten Stückliste.

2. Jenseits des Market Data Management (MDM)

Im Allgemeinen nutzen Hersteller SAP Systeme für ihr MDM bzw. ihr Stammdatenmanagement. So haben sie die Möglichkeit, kritische Produktdaten einheitlich zu definieren und zu verwalten. Trotzdem lagern sie oft eine gewisse Menge an Produktinformationen in externen Applikationen oder zusätzlichen Datenspeichern. Das führt zu zeitraubenden Suchaktionen und einer unnötigen Verdopplung der Arbeitszeit. Die Tatsache, dass viele Unternehmen nicht über die ausreichende personelle Expertise verfügen, um das bestehende Material hinsichtlich Vollständigkeit und Übereinstimmung mit dem Global Data Synchronisation Network (GDSN) prüfen zu können, verschärft dieses Problem. Hinzu kommt, dass der Prozess der Datenübertragung aus dem SAP System über die Schnittstelle in globalen Datenpools sehr fehleranfällig ist – eine Herausforderung bei der Digitalisierung von Etiketten.

Einige PLM Lösungen sprechen jedoch genau dieses Problem an und ermöglichen es den Herstellern, Informationen effizient und sicher zu übertragen. Diese Lösungen lassen sich mit dem bereits bestehenden SAP System verbinden und können so GS1 konformes Stammdatenmaterial direkt aus dem SAP ERP System in GDSN zertifizierte Datenpools wie beispielsweise 1WorldSync übertragen. Integrierte Plausibilitätsprüfungen hinsichtlich regulatorischer Anforderungen zu Lebensmitteln und Getränken stellen sicher, dass Hersteller fehlende oder falsche Daten sofort erkennen und manuell berichtigen können. So entsteht bei der Digitalisierung von Etiketten nur eine sehr geringe Fehlerquote.

Entscheidende Vorteile beinhaltet auch die vereinfachte Datenaufbereitung innerhalb eines PLM Systems. Eine effiziente und verlässliche Datenüberprüfung begünstigt die Reduktion des manuellen Arbeitsaufwands und spart darüber Zeit und Kosten. PLM Lösungen, die beim Stammdatenmanagement assistieren, sind darüber hinaus besonders nützlich, wenn innerbetriebliche Einrichtungen aus wirtschaftlichen Gründen nicht rentabel sind.

3. Den Weg zur Produktinformation erleichtern

Das GDSN ermöglicht es Handelspartnern, verlässliche Produktinformationen global zu teilen und zudem die Nachfrage der Kunden und deren anspruchsvolle Geschmäcker zu befriedigen. Hier eignen sich insbesondere PLM Lösungen, die es Herstellern ermöglichen, Produktinformation ganz einfach aus dem GDSN zu extrahieren und eine Übersicht aller gesetzlicher Anforderungen auszudrucken. Das bietet erhebliche strategische Vorteile. Dieser Zugang zu genauen Produktinformationen und eine Übersicht über lokale Händler verschafft den Herstellern einen Vorteil im Wettbewerb, den diese kaum ignorieren können. Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie investieren zunehmend in PLM Systeme, die ihnen einen schnellen Zugang zu Online-Katalogen und detaillierten Produktanforderungen ermöglichen – druckfertige Anforderungsübersichten, Zutatenlisten sowie Gesundheitsinformationen und eine Übersicht lokaler Händler inklusive.

4. Bessere Rückverfolgung

PLM zielt darauf ab, Aufgaben zu digitalisieren, die keiner menschlichen Arbeitskraft bedürfen, wie beispielsweise online Informationen zu den regulatorischen Anforderungen eines Produktes oder über Lieferanten zu sammeln und diese zu transferieren. Das Vermögen, rechtsverbindliche digitale Dokumente zu Produktanforderungen zu schaffen und damit digitale Produktetiketten zu kreieren, ist dabei eine Win-Win-Situation für Hersteller und Lieferanten gleichermaßen, denn so sind die gesetzlichen Vorgaben betreffend immer auf neuestem Stand. Zudem spart die Digitalisierung von Etiketten Zeit und Mühe und versichert eine bessere Rückverfolgbarkeit aller Produkte. Auch im Falle einer Wirtschaftsprüfung kommt das sowohl Hersteller als auch Auditor zu Gute.

Namhafte Anbieter von PLM Lösungen setzen bereits auf optimierte Webseites mit mobiler Ansicht. Das erlaubt es potenziellen Anwendern, sich auf komfortable Weise mit PLM Produkten und dem dazugehörigen Markt zu beschäftigen. Hersteller und Händler können einfach auf Online-Kataloge zugreifen und bleiben durch Blogs in smartphone-optimiertem Design immer auf Höhe der Trends in Sachen Digitalisierung von Etiketten.

2019-07-10T11:08:49+02:00PDM, PLM|
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