{"id":2526,"date":"2017-11-08T11:00:06","date_gmt":"2017-11-08T11:00:06","guid":{"rendered":"https:\/\/www.specpage.com\/de\/?p=2526"},"modified":"2019-06-13T10:27:09","modified_gmt":"2019-06-13T08:27:09","slug":"naehrwertangaben","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.specpage.com\/de\/naehrwertangaben\/","title":{"rendered":"N\u00e4hrwertangaben – was wollen Konsumenten wissen und wie k\u00f6nnen Sie rechtliche Konformit\u00e4t gew\u00e4hrleisten?"},"content":{"rendered":"

N\u00e4hrwertangaben<\/strong> helfen Konsumenten dabei, Lebensmittel untereinander zu vergleichen. Welches Produkt enth\u00e4lt mehr Fett, welches mehr Zucker? In Tabellenform findet man diese Informationen auf fast allen Verpackungen von Lebensmitteln und Getr\u00e4nken. Dabei ist durch die EU-Lebensmittelverordnung (LIMV) genau festgelegt, wie die N\u00e4hrwertangaben auszusehen haben und welche Inhaltsstoffe in welcher Weise aufzuf\u00fchren sind.<\/p>\n

N\u00e4hrwertangaben f\u00fcr Konsumenten<\/h2>\n

Laut BMEL-Ern\u00e4hrungsreport 2017<\/a> legen 89% der Deutschen Wert auf eine gesunde Ern\u00e4hrung. Deshalb f\u00e4llt der Blick im Gesch\u00e4ft h\u00e4ufig auf die N\u00e4hrwertangaben und Inhaltsstoffe, wenn es darum geht, welches Produkt im Warenkorb landet. Konsumenten wollen wissen, woraus sich das Produkt zusammensetzt, wann es hergestellt wurde und wie lange es haltbar ist. Aber auch die Anteile an Zucker, Kalorien und Fett spielen eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung \u2013 insbesondere wenn Di\u00e4t- oder Ern\u00e4hrungspl\u00e4ne eingehalten werden sollen. Allergien und Unvertr\u00e4glichkeiten machen eine eindeutige Kennzeichnung der Inhaltsstoffe ebenso notwendig.<\/p>\n

Ausschlaggebend f\u00fcr den Einkauf von Lebensmitteln und Getr\u00e4nken sind neben dem pers\u00f6nlichen Geschmack die regionale Herkunft, Produktinformationen und Preis. Die F\u00fclle an Informationen zu gesunder Ern\u00e4hrung f\u00fchrt dazu, dass bewusster eingekauft wird. Konsumenten achten mehr auf Inhaltsstoffe, N\u00e4hrwertangaben und Umweltaspekte. Wird ein bestimmtes Produkt allerdings \u00fcber einen l\u00e4ngeren Zeitraum hinweg gekauft, bleibt der Blick auf Inhaltsstoffe und N\u00e4hrwertangaben aufgrund von Vertrauen und Gewohnheit meist aus. Dennoch m\u00fcssen die Informationen stets auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.<\/p>\n

Die Big 7 der N\u00e4hrwertangaben<\/h2>\n

Seit dem 13. Dezember 2016 ist in der Europ\u00e4ischen Union die Angabe von N\u00e4hrwerten grunds\u00e4tzlich verpflichtend. Ausnahmen bilden nur alkoholische Getr\u00e4nke, die mehr als 1,2 Volumenprozent Alkohol beinhalten sowie lose Ware und unverarbeitete Erzeugnisse. Bezogen auf eine Produktmenge von 100 Gramm beziehungsweise 100 Milliliter m\u00fcssen auf der Verpackung die Big 7 f\u00fcr den Konsumenten klar ersichtlich sein: Gesetzlich vorgeschrieben sind die Deklaration von Brennwert, Fett, ges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiwei\u00df und Salz. Um Konsumenten die Einordnung des Produkts in ihren Ern\u00e4hrungsplan zu erleichtern, k\u00f6nnen die N\u00e4hrwertangaben f\u00fcr eine Portion aufgedruckt oder der Anteil an der empfohlenen Tageszufuhr f\u00fcr eine erwachsene Person (GDA) erg\u00e4nzt werden. Unges\u00e4ttigte Fetts\u00e4uren, St\u00e4rke und Ballaststoffe k\u00f6nnen ebenfalls vom Hersteller in der N\u00e4hrwerttabelle angegeben werden. Ab einer Menge von 15% der empfohlenen Tagesdosis gilt das Gleiche auch f\u00fcr Vitamine und Mineralstoffe.<\/p>\n

Die Health-Claims-Verordnung<\/h2>\n

Im Zusammenhang mit N\u00e4hrwertangaben dienen Hinweise auf besondere Produkteigenschaften wie \u201eohne Zuckerzusatz\u201c oder \u201efettfrei\u201c regelrecht als Eyecatcher f\u00fcr den Konsumenten. Allerdings handelt es sich hierbei um keine willk\u00fcrliche Angabe. Die Health-Claims-Verordnung<\/a> legt fest, wann und wie n\u00e4hrwertbezogene Angaben auf Lebensmitteln gemacht werden d\u00fcrfen. Voraussetzung ist, dass der Hinweis wissenschaftlich fundiert und f\u00fcr Verbraucher verst\u00e4ndlich formuliert ist.<\/p>\n

Produzenten d\u00fcrfen nur zugelassene n\u00e4hrwertbezogene Angaben auf Etikette drucken. Als zuckerfrei beispielsweise gilt, was weniger als 0,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm bzw. 100 Milliliter enth\u00e4lt. Hat ein Produkt keine zugesetzten Mono- oder Disaccharide oder andere s\u00fc\u00dfende Substanzen, so darf es mit dem Hinweis \u201eohne Zuckerzusatz\u201c versehen werden. Ein nat\u00fcrlicher Zuckeranteil wird f\u00fcr den Konsumenten durch den Aufdruck \u201eEnth\u00e4lt von Natur aus Zucker\u201c sichtbar.<\/p>\n

Die Health-Claims-Verordnung befasst sich ebenso mit der Werbung mit gesundheitsbezogenen Angaben. In der sogenannten Artikel-13-Liste hat die Europ\u00e4ische Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit 222 zugelassene gesundheitsbezogene Angaben mit ihren jeweiligen Regelungen zusammengetragen, vorwiegend f\u00fcr Vitamine und Mineralstoffe. Au\u00dferdem befinden sich auf Verpackungen teilweise noch Angaben \u00fcber die Reduzierung eines Krankheitsrisikos sowie die Entwicklung und Gesundheit von Kindern.<\/p>\n

W\u00fcnsche der Verbraucherzentrale<\/h2>\n

Obwohl die einheitlichen europ\u00e4ischen N\u00e4hrwertangaben den Konsumenten schon detaillierte Informationen \u00fcber Lebensmittel liefern, fordert die Verbraucherzentrale weitere Verbesserungen. Dazu geh\u00f6rt die Etablierung eines Ampel-Systems, das f\u00fcr Konsumenten die Einsch\u00e4tzung des Fett-, Zucker- und Salz-Gehalts erleichtern soll. Diese Forderung wurde allerdings bereits abgelehnt, da die drei Inhaltsstoffe Teil einer ausgewogenen Ern\u00e4hrung sein sollen. Au\u00dferdem kritisiert die Verbraucherzentrale, dass die Schriftgr\u00f6\u00dfe auf Etiketten (derzeit 0,9-1,2 Millimeter) insbesondere f\u00fcr \u00e4ltere Konsumenten nur sehr schwer zu lesen ist. Sie fordern ebenfalls eine deutlichere Kennzeichnung von Ursprungsland und Herkunftsort sowie Imitaten von Lebensmitteln. In der Kritik stehen zudem die Ausnahme von N\u00e4hrwertangaben bei Alkohol und die Angabe von \u201eGew\u00fcrze\u201c und \u201eKr\u00e4utermischung\u201c in den Inhaltsstoffen, da Konsumenten so der Zugang zu genauen Informationen verwehrt bleibt. Es ist also m\u00f6glich, dass in Zukunft in dieser Richtung noch Gesetzes\u00e4nderungen folgen werden.<\/p>\n

N\u00e4hrwertangaben in der Schweiz<\/h2>\n

W\u00e4hrend die N\u00e4hrwertangaben in Deutschland und \u00d6sterreich durch EU-Gesetze reguliert werden, ist die Schweiz nicht an diese gebunden. Dennoch soll das Lebensmittelgesetz der Schweiz an das derzeit geltende EU-Recht angeglichen werden. Seit dem 01. Mai 2017 ist laut der Verordnung des EDI betreffend die Information \u00fcber Lebensmittel [LIV] die N\u00e4hrwertdeklaration deshalb verpflichtend.<\/p>\n

Der Unterschied zu N\u00e4hrwertangaben nach EU-Gesetz besteht darin, dass es in der Schweiz eine kleine und eine gro\u00dfe N\u00e4hrwertdeklaration gibt. Welche davon auf die Etiketten gedruckt wird, bleibt den Schweizer Produzenten \u00fcberlassen. Die kleine N\u00e4hrwertdeklaration macht Angaben zu Energiewert, Fettgehalt, Kohlenhydraten, Eiwei\u00df und Salz. Bei der gro\u00dfen N\u00e4hrwertdeklaration wird der Gehalt an ges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren und Zucker erg\u00e4nzt.
\nDatenb\u00e4nke f\u00fcr N\u00e4hrwertangaben<\/p>\n

Der Bundeslebensmittelschl\u00fcssel (BLS<\/a>) ist die Lebensmitteln\u00e4hrwertdatenbank Deutschlands. Er enth\u00e4lt die durchschnittlichen N\u00e4hrwerte und Inhaltsstoffe von circa 10.000 Lebensmitteln, darunter sowohl frische Lebensmittel als auch fertig zubereitete. Grundlage sind Analysewerte des Max-Rubner-Instituts aus Fachliteratur sowie Analysewerte von Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie und von internationalen N\u00e4hrwerttabellen. Jedoch sind Lizenzen f\u00fcr den BLS nur kostenpflichtig erh\u00e4ltlich.<\/p>\n

Die \u00f6sterreichische N\u00e4hrwerttabelle<\/a> entsteht in Zusammenarbeit mit dem Institut f\u00fcr Ern\u00e4hrungswissenschaften der Universit\u00e4t Wien. Sie erg\u00e4nzt den BLS um die N\u00e4hrwerte \u00f6sterreichischer Lebensmittel. Au\u00dferdem enth\u00e4lt die \u00f6sterreichische N\u00e4hrwerttabelle Synonyme f\u00fcr die Produkte, eine Kategorisierung nach Traditioneller Chinesischer Medizin und Angaben \u00fcber Allergene.<\/p>\n

Auch die Schweiz verf\u00fcgt \u00fcber eine N\u00e4hrwertdatenbank<\/a>, in der Informationen \u00fcber die Zusammensetzung von in der Schweiz erh\u00e4ltlichen Lebensmitteln abrufbar sind. Diese Angaben beziehen sich normalerweise auf Makron\u00e4hrstoffe, Wasser-, Alkohol und Energiegehalt, Nahrungsfasern, Mikron\u00e4hrstoffe und Zusammensetzung der Fette. Handelt es sich um spezielle Produkte von Firmen, sind lediglich die Informationen erh\u00e4ltlich, die die Firma zur Verf\u00fcgung stellt.<\/p>\n

Regelkonforme N\u00e4hrwertangaben dank effizientem Datenmanagement<\/h2>\n

Ein Datenmanagementsystem<\/a> erm\u00f6glicht es, ohne gro\u00dfen Aufwand wichtige Daten f\u00fcr die N\u00e4hrwertangaben zu dokumentieren und zu aktualisieren. Durch Zugang zu Informationen \u00fcber Regulierungen kann die Regelkonformit\u00e4t dabei automatisch gepr\u00fcft werden. Au\u00dferdem lassen sich die Daten einfach mit Konsumenten, Zulieferern und K\u00e4ufern teilen. Somit kann schnell auf Regel\u00e4nderungen oder neue Kundenw\u00fcnsche reagiert werden und die Daten bleiben dennoch stets aktuell und fehlerfrei.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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