{"id":7865,"date":"2020-11-13T11:44:19","date_gmt":"2020-11-13T10:44:19","guid":{"rendered":"https:\/\/www.specpage.com\/de\/?p=7865"},"modified":"2020-11-13T11:44:19","modified_gmt":"2020-11-13T10:44:19","slug":"clean-label-trend","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.specpage.com\/de\/clean-label-trend\/","title":{"rendered":"Der Clean-Label-Trend stellt Hersteller vor Herausforderungen"},"content":{"rendered":"
Clean Eating hat in den letzten zehn Jahren an Popularit\u00e4t gewonnen. Paleo, Keto und andere einfache, auf Vollwertern\u00e4hrung basierende Ern\u00e4hrungstrends f\u00fchren dazu, dass Verbraucher gezielt nach passenden Produkten suchen.<\/p>\n
Der Clean-Eating-Trend f\u00fchrt interessanterweise auch zu gr\u00f6\u00dferer Beliebtheit von pflanzlicher Ern\u00e4hrung. Doch Hersteller von Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis sehen sich mit einer einzigartigen Herausforderung konfrontiert: Dem Spagat zwischen den Clean-Label-Erwartungen der Verbraucher und den gesetzlichen Anforderungen an die Etikettierung.<\/p>\n
Maria Velissariou, Chief Science and Technology Officer des IFT<\/a>, erkl\u00e4rt: \u201eClean Label ist kein wissenschaftlicher Begriff. Vielmehr handelt es sich um einen Verbraucherbegriff, der von der Lebensmittelindustrie, den Verbrauchern, der Wissenschaft und sogar den Regulierungsbeh\u00f6rden weitgehend akzeptiert wird. Im Wesentlichen bedeutet Clean Label, dass ein Produkt aus so wenigen Zutaten wie m\u00f6glich hergestellt wird. Es soll sich bei diesen Zutaten um Artikel handeln, die von den Verbrauchern als gesundheitsf\u00f6rdernde Inhaltsstoffe erkannt werden, die sie so auch in der eigenen K\u00fcche verwenden w\u00fcrden.\u201c<\/p>\n Zu diesen Inhaltsstoffen geh\u00f6ren beispielsweise nat\u00fcrliche Farbstoffe wie Hibiskus, nat\u00fcrliche Aromen, St\u00e4rke und S\u00fc\u00dfstoffe sowie nat\u00fcrliche Konservierungsstoffe.<\/p>\n Im Wesentlichen ist Clean Label keine spezifische Lebensmittelzertifizierung in der Art und Weise, wie es bio oder glutenfrei sind. Vielmehr bedeutet \u201eClean Label\u201c eine kurze, deutliche und klare Zutatenliste. Clean Label ist damit nicht nur eine reine Phrase im Kopf der Verbraucher \u2013 sondern vielmehr ein Trend, auf den sie beim Einkaufen Wert legen.<\/p>\n <\/p>\n Ein gutes Beispiel f\u00fcr ein Clean Label ist die amerikanische Proteinriegel-Marke RXBAR<\/a>. In den letzten Jahren erlangte sie sehr schnell extreme Popularit\u00e4t, da sie ein Qualit\u00e4tsprodukt mit einer auff\u00e4lligen, leicht lesbaren Zutatenliste anbietet. Abgesehen von der allgemeinen Attraktivit\u00e4t der Verpackung gibt diese Etikettierung den Verbrauchern das Gef\u00fchl, einen gesunden Snack zu essen. Und das obwohl das Produkt relativ s\u00fc\u00df ist.<\/p>\n Der Trend zu Clean Eating steigt: Allein in den USA wurde der Markt f\u00fcr Clean Label-Inhaltsstoffe im Jahr 2018 auf 38,8 Milliarden Dollar gesch\u00e4tzt. Es wird prognostiziert, dass er bis 2026 64,1 Milliarden Dollar<\/a> erreichen wird.<\/p>\n Die Verbraucher wollen wissen und verstehen, was sie essen. Sie wollen Zutaten in Nahrungsmitteln vermeiden, mit denen sie nicht selbst auch kochen w\u00fcrden. Wenn sie eine schnelle Mahlzeit brauchen, wollen sie daf\u00fcr nicht ihre Werte verraten.<\/p>\n Gleichzeitig ist die Nachfrage nach veganen und pflanzlichen Lebensmitteln in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Der US-Markt f\u00fcr pflanzliche Lebensmittel erreichte 2019 ein Volumen von 5 Milliarden Dollar<\/a>, mehr als in jedem anderen Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Jahr 2018 beliefen sich die Ums\u00e4tze aus pflanzlichen Lebensmitteln in den USA auf insgesamt 4,5 Milliarden Dollar. Auch f\u00fcr den globalen Markt f\u00fcr pflanzliche Lebensmittel wird ein Wachstum prognostiziert<\/a>.<\/p>\n Die wird erst deutlich, wenn sich die Nachfrage nach pflanzlichen Lebensmitteln mit Clean Label in die Quere kommt.<\/p>\n Sehen Sie sich einmal dieses Beispiel eines veganen Produkts auf pflanzlicher Basis an:<\/p>\n <\/p>\n Diese Zutatenliste ist zwar v\u00f6llig gesund, aber sie ist auch extrem lang. Sie enth\u00e4lt au\u00dferdem mehrere kompliziert klingende Zutaten. Insbesondere bei neuen, innovativen Produkten kann das zu einer geringen Zahl von K\u00e4ufen f\u00fchren.<\/p>\n Da pflanzliche Lebensmittel oft auf Alternativen zu tierischem Eiwei\u00df angewiesen sind, sind sie anf\u00e4llig f\u00fcr die folgenden Schwierigkeiten:<\/p>\n Fleisch- und Milchprodukte werden zwar ebenfalls stark verarbeitet. Dennoch haben Verbraucher bei Ersatzprodukten eher das Gef\u00fchl, diese seien st\u00e4rker verarbeitet und damit kaum nat\u00fcrlich.<\/p>\n Die Zutaten, von denen die Verbraucher abgeschreckt werden, sind dabei genau die Zutaten, die f\u00fcr die Herstellung des Fleisch- oder Milchersatzes oft unerl\u00e4sslich sind. Beispielsweise Proteine und Verdickungsmittel.<\/p>\n Als wenn das nicht schon Herausforderung genug w\u00e4re, erlassen einige L\u00e4nder Vorschriften dar\u00fcber, welche Terminologie verwendet werden darf.<\/p>\n Einige US-Bundesstaaten<\/a> haben die Verwendung von popul\u00e4ren Begriffen wie \u201eFleisch\u201c, \u201eWurst\u201c und \u201eBurger\u201c eingeschr\u00e4nkt, wenn das Produkt nicht tats\u00e4chlich Fleisch enth\u00e4lt. Andere Bundesstaaten haben ihre Gesetze dahingehend pr\u00e4zisiert, dass die Verwendung von Fleischterminologie erlaubt ist, wenn die Zutaten auf der Vorderseite der Verpackung deutlich angegeben sind.<\/p>\n Das Mississippi-Landwirtschaftsministerium hat k\u00fcrzlich neue Vorschriften vorgeschlagen: \u201eFleisch\u201c, \u201eWurst\u201c, \u201eBurger\u201c oder \u00e4hnliches darf verwendet werden, wenn Hersteller es um Begriffe wie \u201eauf pflanzlicher Basis\u201c, \u201eveggie\u201c, \u201evegan\u201c, oder \u201evegetarisch\u201c erg\u00e4nzen.<\/p>\n \u00c4hnliche Regelungen sind in Europa aufgetaucht, wo vor kurzem das EU-Parlament vor einer Entscheidung stand, ob die Verwendung von tierbezogenen Namen auf den Etiketten veganer\/vegetarischer Produkte verboten werden soll oder nicht. Mit anderen Worten: im Falle eines Verbots k\u00f6nnten Bezeichnungen wie \u201eMandelmilch\u201c verboten werden. Unternehmen m\u00fcssten ihre Produkte umbenennen \u2013 etwa in \u201eMandeldrink\u201c.<\/p>\n Zum Gl\u00fcck f\u00fcr einige dieser Unternehmen lehnte die EU diese Regelung zumindest bei Fleischersatz-Produkten ab<\/a>. Sie besteht jedoch f\u00fcr vegane Milchprodukte. Das bedeutet: Auch wenn \u201eVeggie Burger\u201c somit erlaubt ist, sind Unternehmen bei der Verwendung von Begriffen wie \u201eK\u00e4se\u201c oder \u201eJoghurt\u201c eingeschr\u00e4nkt.<\/p>\n Diese Gesetze an der amerikanischen und europ\u00e4ischen Front sind dazu gedacht, die Dinge f\u00fcr die Verbraucher klar und f\u00fcr die Marken fair zu gestalten. Solange die Unternehmen deutlich machen, dass das Produkt nicht aus tierischen Produkten hergestellt wurde, steht es ihnen meist frei, gebr\u00e4uchliche Lebensmittelbezeichnungen aufzudrucken. Stellen Sie sich mal vor, Sie versuchen, einen Veggie-Burger zu verkaufen, ohne ihn als Burger bezeichnen zu k\u00f6nnen! Damit ist niemandem gedient \u2013 am wenigsten dem Verbraucher.<\/p>\n Der Wettbewerb nimmt zu. Das erkennen auch die Hersteller pflanzlicher Lebensmittel. Sie geben nicht auf, geschmackvolle Fleischalternativen mit erkennbaren Zutaten zu entwickeln. Tats\u00e4chlich w\u00e4chst die Nachfrage nach pflanzlichen Lebensmitteln so stark, dass sogar Fleischmarken Aktien dieser Unternehmen kaufen<\/a>.<\/p>\nWarum eine saubere Etikettierung eine Herausforderung f\u00fcr pflanzliche Lebensmittelmarken ist<\/h2>\n
Wo ist also die Herausforderung?<\/h2>\n
Inhaltsstoffe, die Clean Eating widersprechen<\/h2>\n
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Neue Verordnung zu bekannten Begriffen in den USA<\/h2>\n
Neue Regelung zu bekannten Begriffen: Europa<\/h2>\n
Was Lebensmittelhersteller tun, um die Bed\u00fcrfnisse der Verbraucher zu erf\u00fcllen<\/h2>\n