Als Folge von COVID-19 haben die Menschen einen Großteil des Jahres 2020 damit verbracht, herauszufinden, wie sie ihre Gesundheit maximieren können. Krank werden wollte schließlich niemand. Besonders an gesunden Lebensmitteln, die das Immunsystem stärken und die Anfälligkeit für eine Infektion senken, stieg das Interesse. Im Folgenden führen wir einige der Trends auf, wie sich Verbraucher im vergangenen Jahr um ihre Gesundheit bemühten.
Gesunde Ernährung macht den Unterschied
Interessanterweise stieg in diesem Jahr nicht nur der Umsatz von Naschartikeln (die üblicherweise als ungesund gelten), sondern auch der von gesunden Lebensmitteln. Obwohl ein gesundheitsbewusster Lebensstil generell auf dem Vormarsch ist, waren gesunde Lebensmittel den Verbrauchern in diesem Jahr noch wichtiger als zuvor.
Besonders nährstoffreiche Produkte landeten öfters im Einkaufswagen. Denn Verbraucher sind sich bewusst: Eine ausgewogene Ernährungsweise trägt zur Gesundheit bei.
Das Interesse an Ballaststoffen, Vollkorn und pflanzlichem Eiweiß stieg, da sie einen positiven Beitrag zu verschiedenen Körper- und Organfunktionen leisten. D.h. Ballaststoffe für die Darmgesundheit, Vollkorn für die Herzgesundheit usw.
Auch pflanzliche Lebensmittel lagen im Trend. Die Fleischindustrie litt in diesem Jahr zum Teil darunter, dass einige Menschen den Ausbruch des COVID-19-Virus auf den Verzehr von Tieren zurückführen und erwarten, dass so etwas durchaus wieder passieren könnte, wenn die Menschen weiterhin so viel Fleisch konsumieren. SARS und die Schweine- und Vogelgrippe-Epidemien sind ein Hinweis darauf, dass von Tieren übertragene Viren keine Seltenheit sind. Infolge dieser Einstellung und des allgemeinen Bewusstseins für die Vorteile pflanzlicher Ernährung ist der Veganismus für viele junge Verbraucher attraktiver geworden. Laut der International Food and Health Survey reduzierte ein Drittel der Verbraucher ihren Konsum von rotem Fleisch, während der Konsum von pflanzlichen Alternativen bei fast 20 % der Befragten gestiegen war.
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Probiotika
Die Pandemie und das gesundheitsbezogene Denken haben auch das Interesse an Probiotika gefördert. Laut der Cleveland Clinic sind Probiotika eine „Kombination aus nützlichen Bakterien und/oder Hefen, die von Natur aus in Ihrem Körper leben […] und Sie gesund halten, indem sie Ihre Immun- und (Darm-)Funktion unterstützen.“ Im Grunde genommen helfen Probiotika, den Körper im Gleichgewicht zu halten, weil die guten Bakterien die schlechten Bakterien bekämpfen, wenn eine Person krank ist. Eine Person kann die Menge an gesunden Bakterien in ihrem Körper erhöhen, indem sie Nahrungsergänzungsmittel einnimmt oder sie über verschiedene Lebensmittel zu sich nimmt, die reich an Probiotika sind.
Sie sind in Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerteig, Kombucha, Kimchi usw. enthalten, und viele Verbraucher auf der ganzen Welt haben begonnen, diese Lebensmittel regelmäßiger zu konsumieren. In den USA stieg die Verwendung von Probiotika innerhalb der letzten sechs Monate um 66 %, in Italien um 188 % und in China um 108 %. Mit Blick auf ihre Gesundheit hoffen Verbraucher dadurch, ihre Darmgesundheit und die damit verbundene Immunantwort zu fördern.
Produkte im Aufwind
Einer der bemerkenswerteren Trends dieses Jahres war frisches Obst und Gemüse – insbesondere die Sorten, deren Vitamingehalt gut für das Immunsystem sein soll. In den USA waren Orangen der Favorit vieler Verbraucher, wo die Verkäufe im Frühjahr und Sommer zwischen 50 und 70 % höher lagen als im Vorjahr. Orangen und andere Zitrusfrüchte sind vollgepackt mit Vitamin C, was viele zu der Annahme verleitet, dass der regelmäßige Verzehr von Orangen das Immunsystem stärken kann. In einer in Großbritannien durchgeführten Studie waren 66 % der Befragten aus eben diesem Grund darauf bedacht, diese Produkte zu kaufen.
Neben Orangen waren auch Paprika, scharfe Chilis, Papayas, Ananas usw. sehr beliebt. Wie nie zuvor führte die Nachfrage nach Obst und Gemüse mit hohem Vitamin-C-Gehalt dazu, dass diese Naturprodukte geradezu aus den Regalen flogen.
Lokale Lebensmittel gewinnen an Beliebtheit
Neben frischem Obst und Gemüse sehen die Verbraucher auch lokal angebaute Lebensmittel als Gesundheitsfaktor. Zwei Gründe, die hauptsächlich für den Anstieg in diesem Sektor angeführt werden, sind die Vorteile für die Wirtschaft und eine sicherere Beschaffung.
Nach staatlichen Schließungen und Wirtschaftspausen ist der Gedanke „Shop local and small“ zu einer Art Mantra für 2020 geworden. Viele kleine Unternehmen im Lebensmittel- und Einzelhandelssektor wurden durch die Abriegelung sehr hart getroffen, sodass Bürger auf der ganzen Welt als Gegenmaßnahme die Wiederbelebung dieser Unternehmen gefördert haben. Die Verbraucher wurden inspiriert, ihr Geld wieder in ihre Gemeinden zu stecken, und die lokalen Landwirte haben davon sehr profitiert.
Die lokale Landwirtschaft wird auch als viel sicherer angesehen, was die Produktion und die Transportwege angeht. Seit dem Virus machen sich die Verbraucher mehr Gedanken darüber, woher ihre Lebensmittel kommen und ob die Produktionsstätten die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen, um ihre Lebensmittel sicher zu halten. Obwohl es nicht bewiesen ist, dass das Virus durch Lebensmittel übertragen werden kann, beseitigen lokal bezogene Lebensmittel alle diese Bedenken, da sie von weit weniger Menschen berührt werden. Die Verbraucher beruhigt das. Darüber hinaus bedeutet die unmittelbare Frische der lokalen Lebensmittel, dass sie nahrhafter sind und stärkere gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen – was, wie wir wissen, für die Verbraucher wichtig ist.
Überall auf der Welt hat die COVID-19-Krise die Art und Weise beeinflusst, wie Verbraucher über ihre Ernährung denken. In mancher Hinsicht zum Besseren. Das gesundheitsbewusste Verhalten der Verbraucher aufgrund von Ängsten vor einer weiteren Pandemie wird die Nachfrage nach gesunden und sicheren Lebensmitteln weiter antreiben.
