Produktdesign für nicht-tierisches Protein: Neue Innovationen und Trends

Ein Zustrom neuer Fleisch- und Milchalternativen erobert aus gutem Grund die Supermarktregale. Mit Blick auf Ernährungspräferenzen und ökologische Stabilität greifen mehr Verbraucher als je zuvor nach diesen Alternativen. Aber sie geben sich nicht mit den gleichen veganen Optionen zufrieden, die seit Jahrzehnten verfügbar sind. Sie wollen neue, innovative Geschmacksrichtungen, bessere Texturen und trendige Alternativen.

In diesem Beitrag untersuchen wir die Nachfrage hinter diesem Trend, die prognostizierte Langlebigkeit – und welchen Herausforderungen Innovatoren begegnen.

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Die weltweite Liebe zum Protein

In Industrieländern wird Eiweiß in viel höheren Mengen verzehrt, als selbst Ernährungsexperten empfehlen. Der durchschnittliche Amerikaner verzehrt 103 Gramm Protein pro Tag, was fast doppelt so viel ist wie empfohlen. Bei Durchschnittsverbrauchern sind zwei Drittel davon tierischen Ursprungs.

Auch in Entwicklungsländern wie China und Indien nimmt der Fleisch- und Milchkonsum zu, da sich immer mehr Menschen diese Produkte leisten können und ihren Lebensstil verbessern wollen. Aber die Bereitstellung größerer Mengen an Eiweiß kann mit Fleisch und Milchprodukten allein nicht gedeckt werden. Sie wird zur globalen Herausforderung.

Warum nicht-tierisches Eiweiß auf dem Vormarsch ist

Ist der Vorstoß für nicht-tierisches Protein nur ein Trend oder eher eine Bewegung? Lassen Sie uns einen Blick auf die Faktoren werfen, die zum Anstieg von pflanzlichem Protein beitragen.

Die Verbrauchernachfrage

Während die meisten Hersteller der steigenden Weltbevölkerung mit mehr Fleischproduktion begegnen, setzen andere auf pflanzliches Eiweiß. Dessen steigende Nachfrage ist dokumentiert.

Die Ernährung auf pflanzlicher Basis nimmt von Generation zu Generation zu. Während 32 % der Millennials angeben, dass sie bis 2021 völlig fleischfrei werden wollen, sagen bereits 35 % der Generation Z dasselbe.

Erhöhtes Angebot

Das Wachstum bei nicht-tierischen Eiweißprodukten ist nicht nur auf die Nachfrage zurückzuführen. Auch das Angebot ist Teil der Gleichung. Wenn Unternehmen die Produktion von nicht-tierischen Eiweißprodukten steigern können, dann hat das das Potenzial, die Nachfrage zu erhöhen und den Eindruck der Normalität und Erwünschtheit dieser Art von Produkten zu erwecken. Dies wiederum kann sich positiv auf die Umwelt auswirken, wenn zur Deckung des Proteinbedarfs nicht mehr allein auf tierische Produkte gesetzt wird.

Nicht nur die Verbraucher drängen auf schmackhaftere Optionen für nicht-tierisches Eiweiß, sondern auch Lebensmittelhersteller, Regierungsbehörden und gemeinnützige Organisationen, damit mehr und qualitativ hochwertigere nicht-tierische Lebensmittel angeboten werden.

Hunger und Umweltkrise

Die Viehzucht ist für etwa 15 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Eine im gleichen Maße an das Wachstum der Weltbevölkerung angepasste Fleisch- und Milchproduktion wäre für die Umwelt schädlich. Es ist daher kein Wunder, dass nicht-tierisches Eiweiß als „den Planeten rettende“ Lebensmittelvariante angepriesen wird.

Auf der ganzen Welt setzen sich Investoren, Innovatoren und Entscheidungsträger mit der Frage auseinander, wie die globale Nahrungsmittelversorgung die wachsende Bevölkerung ernähren kann. Deshalb ist vegane und vegetarische Ernährung nicht nur ein Trend oder eine Modeerscheinung. Es ist eine wachsende Bewegung, bei der sogar gelegentliche Fleisch- und Milchkonsumenten nach pflanzlichen Lebensmitteln suchen, um ihre Ernährung abwechslungsreicher zu gestalten – sowohl aus Ernährungs- als auch aus Nachhaltigkeitsgründen.

Darüber hinaus wird pflanzliche Nahrung als ein besserer Weg zur Bekämpfung des globalen Hungers angesehen. Weltweit leiden immer noch 850 Millionen Menschen an Hunger. Den Fokus allein auf tierischen Proteinen zu halten (wie es die Lebensmittelindustrie bereits seit Jahrzehnten praktiziert), wird das Problem des Welthungers nicht lösen. Dafür ist das Unterfangen zu teuer und zu flächenintensiv.

Pflanzliche Ernährung dagegen hat ein höheres Potenzial, die globale Hungerkrise jetzt und in Zukunft zu lindern.

Herausforderungen bei der Entwicklung von Produkten mit Proteinen nicht-tierischen Ursprungs

Natürlich gibt es jede Menge Herausforderungen im Zusammenhang mit der Herstellung von Proteinen nicht-tierischen Ursprungs. Sie sollen bei Verbrauchern beliebt sein und vor Lobbyisten der Fleisch- und Milchindustrie geschützt werden, welche die Produkte mit negativen Kennzeichnungen versehen wollen, die einen unnatürlichen Eindruck erwecken.

Unterschiedliche Gründe für den Kauf

Eine der größten Herausforderungen bei der Innovation von nicht-tierischen Eiweißprodukten ist einfach die Tatsache, dass die Verbraucher, die sie kaufen, dies aus unterschiedlichen Gründen tun.

  • Veganer und Vegetarier: Einige Verbraucher sind motiviert, nicht-tierische Eiweißprodukte als Ersatz für Fleisch, Milchprodukte und/oder Eier zu kaufen, weil sie entweder Veganer oder Vegetarier sind. Diese Verbraucher sind wahrscheinlich weniger wählerisch in Bezug auf Geschmack oder Beschaffenheit, da sie oft das Wohlbefinden der Tiere und Umweltfaktoren berücksichtigen, so dass es sich für sie lohnt, die gewohnten Geschmacksrichtungen aufzugeben.
  • Flexitarier„: Menschen, die zusätzlich zu nicht-tierischen Proteinen einige traditionelle Fleisch- und Milchprodukte konsumieren, sind oft wählerischer in Bezug auf Geschmack und Textur. Ihre Motivation liegt eher in einer ausgewogenen Ernährung statt in Sorge um die Umwelt und das Wohlergehen der Tiere.
  • Kostenorientierte Verbraucher: In bestimmten geografischen Gebieten können nicht-tierische Eiweißprodukte eine erschwinglichere Eiweißquelle sein als tierische Produkte. Diese Verbraucher interessieren sich wenig für ausgefallenes Marketing und trendige Zutaten. Für sie liegt der Fokus auf einfachen Ersatznahrungsmitteln, die sich oft verwenden lassen und in großen Mengen verkauft werden.

Geschmack und Textur

Die Motivation, nicht-tierische Eiweißprodukte zu kaufen, hat großen Einfluss darauf, wie wählerisch die Verbraucher in Bezug auf Geschmack und Textur sind. Verbraucher, die seit Jahren an Fleisch- und Milchalternativen gewöhnt sind, werden eher neue Angebote ausprobieren – z.B. Erbsenmilch, die oft geschmeidiger und cremiger ist als Mandelmilch.
Noch nicht lange mit Milchalternativen vertraute Verbraucher werden diese Option dagegen mit geringerer Wahrscheinlichkeit probieren, da sie annehmen, dass sie schrecklich schmeckt. Dabei wäre Erbsenmilch gerade für sie eine passende Alternative, die kaum anders schmeckt.

Wahrnehmung der Verbraucher

Eine weitere große Herausforderung: die Annahme, dass nicht-tierische Eiweißprodukte stark verarbeitet werden. Die Verbraucher neigen dazu, diese Produkte als stärker verarbeitet zu betrachten als Fleisch- und Milchprodukte. Zum Beispiel, weil Mandeln zu Milch oder Bohnen zu Burger-Patties werden. Tatsächlich werden auch Fleisch- und Milchprodukte stark verarbeitet, aber die Verbraucher nehmen das nicht wahr.

Einhaltung der Etikettierungspolitik

Produktinnovatoren, die keine tierischen Proteine herstellen, haben Schwierigkeiten, sich an die von Regierungsorganisationen eingeführten Kennzeichnungsrichtlinien zu halten. Zum Beispiel regulieren einige US-Bundesstaaten die Verwendung von Wörtern wie „Fleisch“, „Burger“, „Wurst“ und „Milch“. Marken können diese Wörter auf ihren Verpackungen nur dann verwenden, wenn sie auch Angaben wie „pflanzlich“, „aus Pflanzen hergestellt“ oder „Gemüse“ ergänzen, um deutlich zu machen, dass diese Produkte nicht von Tieren stammen.

Es wird weiterhin Diskussionen um die richtige Terminologie geben – insbesondere, wenn die Nachfrage nach nicht-tierischen Eiweißprodukte wächst. Die Regierungsbehörden müssen die Anliegen der Fleisch- und Milchbauern berücksichtigen und gleichzeitig eine faire Verwendung dieser Begriffe zulassen – denn die Verbraucher selbst nutzen auch Begriffe wie „Milch“ und „Burger“.

Im Einklang mit dem Clean-Label-Trend bleiben

Darüber hinaus müssen Lebensmittelinnovatoren dem Wunsch der Verbraucher nach „Clean Eating“ Rechnung tragen, d.h. sie müssen Lebensmittel bereitstellen, die über eine verständliche Zutatenliste verfügen. Im Widerspruch dazu stehen allzu wissenschaftliche Namen wie „hydrolisiertes Sojaprotein“.

Neue Innovationen, die die Verbraucher begeistern

Nun, da wir das Streben nach tierversuchsfreien Eiweißprodukten sowie die Herausforderungen verstehen, denen sich diese Innovatoren gegenübersehen, lassen Sie uns einen Blick auf einige der neuen Produkte werfen,.

Beyond Meat ist ein solches Unternehmen, das sich bemüht hat, seine Zutatenliste so verbraucherfreundlich wie möglich zu gestalten. Es gibt zwar immer noch einige wissenschaftlich aussehende Inhaltsstoffe, aber die überwiegende Mehrheit der aufgelisteten Artikel ist leicht verständlich – insbesondere im Vergleich zu nicht-tierischen Eiweißprodukten, die schon viel länger auf dem Markt sind als die Produkte dieses Unternehmens.

Alternative Milchprodukte können für viele verschiedene Zwecke verwendet werden. Der SpecPage-Kunde Steuben Foods produziert Soja-, Kokos- und Mandelmilch, die wiederum als Zutaten für zahlreiche andere Produkte genutzt werden können:

  • Kaffeeweißer
  • Nachspeisen
  • Sport-Eiweiß
  • Diät-Shakes
  • Mahlzeitenersatz-Shakes
  • Saucen
  • Suppen

Perfect Day, ein weiterer Kunde von SpecPage, arbeitet mit Lebensmittelunternehmen, Entrepreneuren und Regierungsbehörden zusammen, um ihnen großartig schmeckende vegane, laktosefreie Milchprodukte, einschließlich Käse und Eiscreme, anzubieten.

Dieses Unternehmen verfügt über ein sehr innovatives Verfahren zur Entwicklung von Milch, die anstelle von Nüssen und Samen aus Pflanzen gewonnen wird.

2020-09-16T08:32:24+02:00Food & Compliance|
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